Hype um die digitale Währung Bitcoin

Die elektronische Währung Bitcoin sorgt seit Monaten für eine Achterbahnfahrt auf Online-Börsen, wo die digitale Währung gehandelt wird. Der Grund: Der Handel mit Bitcoins boomt, seit einem halben Jahr zieht das immer mehr Spekulanten an. Die Folge sind massive Preis-Schwankungen. Zentralbanken beobachten die Entwicklung mit wachsender Skepsis.

Mittagsjournal, 9.12.2013

"Dezentral und unabhängig"

Eine Bitcoin - das ist weder eine Münze noch ein Schein, sondern im Wesentlichen ein Code. Der wird in einem ausgeklügeten Verfahren berechnet, mit Hilfe möglichst vieler, übers Internet verbundener Computer, sagt Andreas Lehrbaum vom Interessensverband Bitcoin Austria. "Bitcoin ist das erste vollkommen dezentrale, unabhängige Geldsystem im Internet." Das heißt, es werde von keinem Staat oder Unternehmen kontrolliert. So könne man gebührenfrei beliebige Geldbeträge in die ganze Welt schicken, ohne dass man eine Bank oder einen Zahlungsdienstleister brauche.

Achterbahnfahrt der Wechselkurse

So durchdacht das System ist: Es hat Risiken. Seit ein paar Monaten akzeptieren immer mehr Händler Bitcoins. Die steigende Nachfrage zieht Spekulanten an und das treibt die Wechselkurse von Bitcoin in die Höhe. Seit Juni hat sich der Preis einer Bitcoin verzehnfacht - 1.000 US-Dollar waren es vor kurzem.

Immer wieder stürzen die Wechselkurse außerdem rapide ab, warnt auch Andreas Lehrbaum. "Man muss wissen, dass Bitcoin sehr starken Schwankungen unterworfen ist. Das heißt, es ist kein sicheres Investment."

Bitcoins können außerdem anonym verwendet werden, das macht sie zum beliebten Zahlungsmittel bei kriminellen Aktivitäten. Dieser Aspekt sei bei Bargeld aber noch viel stärker, gibt Lehrbaum zu bedenken.

Zentralbanken warten ab

Bei den Zentralbanken warnt man zwar vor Spekulationen mit Bitcoins, zeigt sich davon abgesehen aber abwartend. In Österreich sieht die Finanzmarktaufsicht FMA die Zuständigkeit bei der Nationalbank, dort heißt es: man folge den EZB-Empfehlungen vom Oktober 2012. Damals hat man festgestellt: Bitcoin sei für Regulierungsmaßnahmen noch zu wenig bedeutsam.

Seit Oktober 2012 hat sich allerdings einiges getan - vor allem im letzten halben Jahr boomt die digitale Währung. Ob dieser Boom weitergeht oder in einer Spekulationsblase endet, das wird sich zeigen.

Übersicht