EU-Wahl: Kandidatenlisten formieren sich

Fünf Monate noch bis zur EU-Wahl, und klar ist bisher, dass die traditionellen Parteien - SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne - wieder mit langen Listen antreten werden. Auch die Neos haben schon einen Vorstoß gemacht. Ex-BZÖ-Mann Ewald Stadler wird mit einer eigenen Liste antreten, und andere tun es ihm gleich.

Morgenjournal, 20.12.2013

BZÖ entscheidet im Jänner

EU-Parlamentarier Ewald Stadler, einst BZÖ, hat es gestern im TV-Sender ORF III gesagt: Er wird bei der Europawahl im Mai eine eigene Liste bilden. Die Christen-Partei hätte ihn offenbar gern unterstützt, sie könnte nun allein kandidieren, so heißt es. Auch Stadlers frühere politische Heimat, das BZÖ, kann sich sehr gut vorstellen anzutreten. Bundessprecher Rainer Widmann will "nicht einsehen, dass man 50 Prozent EU-kritischer Bürger einer Partei wie der FPÖ" überlässt. Fixieren will man die Kandidatur im Jänner.

Martin sieht "Verpflichtung"

Auch Hans-Peter Martin steht wieder in den Startlöchern, bei der EU-Wahl 2009 hatte seine Liste Platz drei hinter ÖVP und SPÖ geholt. Es gebe "eine Verpflichtung den Wählerinnen und Wählern gegenüber", es gehe weiter darum, für ein gemeinsames Europa, aber kritisch gegenüber Missständen zu sein, etwa in Sachen Lobbying, sagt Martin.

Auch Martins einstigen Mitstreiter dürften nächstes Jahr kandidieren: Martin Ehrenhauser wird das fast fix in einem Linksbündnis mit KPÖ, Piraten und der Partei "Der Wandel" tun. "Das ist sicherlich ein sehr interessantes Projekt, es gibt unterschiedliche Optionen" - festlegen will sich Ehrenhauser in wenigen Wochen.

Neos "lieben Europa"

Die zweite Abtrünnige Hans-Peter Martins, die EU-Abgeordnete Angelika Werthmann, könnte eine eigene liberale Liste bilden - falls sie sich bei den Vorwahlen der Neos bis Februar nicht durchsetzt. Werthmann ist eine von 60 Kandidatinnen und Kandidaten der Neos. Die besten Chancen auf die Spitzenkandidatur hat Vizeparteiobfrau Angelika Mlinar. Neos-Chef Matthias Strolz über das Antreten seiner Partei: "Wir sind die proeuropäischste Kraft in Österreich. Wir lieben Europa."

Geldfrage beim Team Stronach

Auch das Team Stronach (TS) überlegt zu kandidieren. Allerdings ist das, so Vizeparteichefin Kathrin Nachbaur "realistischerweise auch eine Budgetfrage. Ich glaube nicht, dass wir derzeit weiteres Geld von Frank Stronach bekommen."

Bei der EU-Wahl am 25. Mai werden 18 der 751 Mandate an Österreicherinnen und Österreicher vergeben.