SPÖ drängt auf Papa-Monat für alle

Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), mittlerweile Frauen- und Unterrichtsministerin, will den "Papa-Monat" in der Privatwirtschaft finalisieren. Heinisch-Hosek verweist darauf, dass die ÖVP im Regierungsübereinkommen zugestimmt hat, dass es nicht nur im Öffentlichen Dienst, sondern für alle Jungväter möglich sein soll, vier Wochen lang nach der Geburt eines Kindes daheim zu bleiben.

Morgenjournal, 27.12.2013

Erfolgsmodell im Bundesdienst

Fast dreimal so viele Väter in Karenz wie in der Privatwirtschaft - der Papa-Monat im öffentlichen Dienst wirkt, sagt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Konkret gehen elfeinhalb Prozent der Väter im Bundesdienst in Karenz, in der Privatwirtschaft sind es nur vier Prozent. Dort gebe es aber auch den Papa-Monat noch nicht, so die SPÖ-Ministerin, die auf die aktuellen Zahlen dazu verweist: Seit der Einführung vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren sind 718 Jungväter im Bundesdienst vier Wochen nach der Geburt ihrer Kinder unbezahlt daheim geblieben, das sind 13 Prozent all jener Beschäftigten, die in dieser Zeit Vater geworden sind, also fast jeder achte Jungvater.

"Wirtschaft überzeugen"

Heinisch-Hosek fordert seit langem, dass der Papa-Monat in der Privatwirtschaft eingeführt wird, im neuen Regierungsprogramm findet das zwar Niederschlag, allerdings ist nur von der Prüfung der Einführung die Rede. Heinisch-Hosek sagt, sie sehe nicht ein, warum Väter einen Anspruch auf Karenz haben, aber nicht auf einen Papa-Monat. Man müsse die Wirtschaft davon überzeugen, "dass die ersten vier Wochen nach der Geburt eine Kindes gut sind, weil die Väter motiviert zurückkommen, wenn sie ihre Frauen unterstützt haben". Die Ministerin will in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem Sozialminister und den Sozialpartnern daran arbeiten, dass aus dem "soll" im Regierungsprogramm ein "muss" und schließlich ein "ist" wird. Im Laufe des kommenden Jahres will Heinisch-Hosek eine Entscheidung. Aber wie bei all den Kann-Bestimmungen, die sich im Regierungsprogramm finden gilt auch hier: Fix ist es erst, wenn es auch tatsächlich im Nationalrat beschlossen ist.