Kurz auf Antrittsbesuch in Brüssel

Österreichs neuer Außenminister Sebastian Kurz ist heute auf Antrittsbesuch in Brüssel. Am Vormittag ist Kurz mit EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle und der für die Katastrophenhilfe zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Giorgíeva zusammen getroffen. Am Nachmittag stand ein Termin bei EU-Außenpolitikchefin Catherine Ashton auf dem Programm. Erklärtes Ziel von Kurz ist ja eine besonders aktive EU-Politik.

Sebastian Kurz und Catherine Ashton

(c) Tatic, APA

Abendjournal, 07.01.2014

Kurz will internationale Einsätze ausbauen

Sebastian Kurz will, dass sich Österreich als neutrales Land verstärkt für Menschenrechte einsetzt und nach dem Abzug der Blauhelme vom Golan die Tradition der internationalen Einsätze des Bundesheeres ausbaut. Mit Verteidigungsminister Klug sei er da einer Meinung, sagt Kurz in Brüssel: "Wenn es wieder einen Wunsch der UNO gibt, dass wir einen Beitrag leisten, dann ist es durchaus sinnvoll, wenn wir auch bereit sind, diesen Beitrag zu erfüllen."

Österreich soll sich am Balkan engagieren

Der Neo-Außenminister hat heute Antrittsbesuche bei den EU-Institutionen absolviert. EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton ist vor allem an Österreichs Know-How auf dem Balkan interessiert, sagt Kurz: "Gerade weil sie bei Serbien-Kosovo sehr erfolgreich war, ist es ihr Wunsch, dass wir uns auch dort einbringen. Wir haben sehr viel Know-How in der Verwaltung, wir haben die Möglichkeit, dieses Know-How auch in diese Länder zu transferieren."

Rascher syrische Flüchtlinge aufnehmen

Angesichts der humanitären Katastrophe um Syrien will der Außenminister rascher Flüchtlinge aufnehmen. Von der versprochenen 500 Syrern sind bisher nur 160 von Österreich übernommen worden. Die Schlagzeilen, die der jüngste Außenminister Europas macht, will er für die Vermarktung Österreichs nützen: "Für mich persönlich sind Schlagzeilen immer eher eine Belastung, aber wenn es gelingt, die Aufmerksamkeit dafür zu nutzen, dass wir Österreich vermarkten, dann freut mich das natürlich. Weil ein Ziel der Außenpolitik sollte natürlich sein, dass unserem Land ein bisschen mehr Gewicht zukommt, als uns vielleicht unserer Größe nach zustehen würde." Brüssel ist für Sebastian Kurz die zweite Auslandsreise als Außenminister nach einem Besuch in Kroatien vor Weihnachten.