Syrien: Turbulenzen vor Friedenskonferenz

Die Syrien-Konferenz soll nun morgen in Montreux in der Schweiz beginnen. Die Vorzeichen sind ungünstig. Monatelange Diskussionen, wer teilnimmt, gestern die Ein- und dann wieder Ausladung des Iran. Heute musste das Flugzeug der syrischen Regierungsdelegation in Athen stundenlang auf das Auftanken warten. Westliche Diplomaten sprechen am Tag vor der Konferenz von einem "großen Durcheinander".

Abendjournal, 21.1.2014

Iran empört

Der Iran ist wieder ausgeladen, zumindest ein Teil der Opposition, die sogenannte Nationale Koalition ist zufrieden und bestätigt ihr Kommen und UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist bereits in der Schweiz eingetroffen - der Syrien-Friedenskonferenz sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Aber die Ankunft der syrischen Regierungsdelegation hat sich stundenlang verzögert, angeblich haben die griechischen Behörden das Auftanken ihres Flugzeuges absichtlich verhindert.

Und die Diskussionen über ein Für und Wider einer Teilnahme des Iran weiter. Die Regierung in Teheran versteht die Welt nicht mehr, weil sie sich - so wörtlich - schließlich nie aufgedrängt habe. Außenminister Mohammed Dschawad Zarif bezeichnet das Benehmen des UNO-Generalsekretärs als sehr bedauerlich.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow spricht von einem Fehler, der keine Katastrophe sei, der aber die Autorität der Vereinten Nationen beeinträchtigen könnte. Und der britische Außenminister William Hague betont, dass er eine iranische Beteiligung am Friedensprozess in Syrien für überaus wichtig erachte.

Dagegen zeigen sich die USA sehr erfreut über die Ausladung des Iran,, ebenso wie die syrische Opposition oder besser gesagt ein Teil davon. Die größte Teilgruppe der Opposition, der syrische Nationalrat wird nämlich in Genf fehlen, er will nicht an den Verhandlungstisch, solange Bashar al Assad nicht zurückgetreten ist. Aber das ist kein Thema für den syrischen Staatschef, er schließt eine Kandidatur bei der nächsten Präsidentenwahl nicht aus.

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