Burschenschafter planen "Fest der Freiheit"

Der Wirbel um den Akademikerball der FPÖ ist gerade abgeflaut, jetzt gibt es wieder Aufregung: Ein Verein, der der als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Olympia nahe steht, plant ein "Fest der Freiheit" in der Wiener Innenstadt - für die Gegner eine Provokation. Hingegen sagt der Organisator des Fests, FPÖ-Mitglied Gerhard Schlüsselberger, er wolle den Burschenschaft-Gegnern die Hände reichen.

Mittagsjournal, 3.2.2014

"Aussöhnung mit Gegnern"

Bei dem geplanten Fest gehe es um Meinungsfreiheit und Menschenrechte, sagt Organisator Gerhard Schlüsselberger von der Burschenschaft Olympia. Mit den Gegnern des Akademikerballs will er sich aussöhnen: "Daher glaube ich, ist es an der Zeit einfach einmal zu versuchen, aufeinander zuzugehen und sich die Hand zu reichen und zu sagen, es gibt Gemeinsamkeiten, nämlich das Bekenntnis zu diesen Errungenschaften und insofern kann das doch ein Anlass sein, um die Wogen zu glätten."

Das Fest werde auch nicht von der Burschenschaft Olympia veranstaltet, sondern von einem eigenen Verein mit dem Namen "Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848". Die Berichte, dass ein Aufmarsch in der Wiener Innenstadt geplant sind, seien nicht ganz richtig, sagt Gerhard Schlüsselberger: "Es wird einen Spaziergang geben durch gewissen Teile der Innenstadt, wo man auch historische Orte, die in der Revolution wichtig waren und die ja ein Träger sind, dieser erkämpften Rechte, besucht werden. Aufmarsch würde ich das nicht nennen."

Die Aufregung sei also unbegründet, sagt Gerhard Schlüsselberger. Er ist Mitglied der FPÖ.

"Normale Veranstaltung"

Auch der FPÖ-Spitzenkandidat für die Europawahl Andreas Mölzer sieht in der Burschenschafter-Aktion keine Provokation obwohl die Stimmung nach dem Akademikerball noch aufgeheizt ist: "Wenn also eine Veranstaltung einer Burschenschaft stattfindet, die sicher friedlich sein wird, dann wird das von den Menschen in keiner Weise als Extremismus verstanden werden, sondern als normale Veranstaltung. Sollten irgendwelche Verrückten da dagegen demonstrieren und wieder gewalttätig sein, bitte dann wissen ja die Menschen auch ganz genau, wer da die Schuld daran hat." Jedenfalls nicht die FPÖ, sagt Andreas Mölzer.

"Kein rechter Rand in der FPÖ"

Den Freiheitlichen Wahlerfolg bei der EU-Wahl sieht er durch die Aktivitäten des rechten Rands in seiner Partei nicht gefährdet. Mölzer: "Es gibt keinen rechten Rand, den wir irgendwo einbinden. Dort wo es Demokraten sind, dort wo es ordentliche verfassungstreue Bürger sind, sind sie bei uns willkommen und alles andere gibt es gar nicht. Das ist ein Verein, der machen kann, was er will, solang das im gesetzlichen Rahmen ist. Das geht mich nichts an, ich bin dort nicht Mitglied und es geht die FPÖ nichts an und wir sind die letzten, die Vereinen vorschreiben, was sie zu machen haben."

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht heute keinen Anlass, das "Fest der Freiheit" zu kommentieren. Das sei keine Parteiveranstaltung der FPÖ.