Hypo-Chef: 8,5 Mrd. Euro Problemkredite

Auch der Vorstandchef der Hypo Alpe-Adria, Alexander Picker, kann derzeit nicht abschätzen, wie groß der Schuldenberg sein wird, auf dem der Steuerzahler letztlich sitzen bleiben wird. Immerhin ist er sich sicher, dass es weniger als die immer wieder genannten 19 Milliarden sein werden.

Schriftzug der Hypo Alpe Adria

(c) Gindl, APA

Mittagsjournal, 13.2.2014

Hypo-Chef Alexander Picker im Gespräch mit Birgit Pointner

"Wir brauchen Zeit"

Der Abbau einer Bank müsse über eine gewisse Zeit erfolgen, und erst am Ende dieses Prozesses wisse man, wie viel es endgültig ist, so Picker. "Die Zahlen, die wir rundherum hören, sind Brutto-Zahlen, wie viele Kredite ausständig sind. "Hinter jedem dieser Kredite steckten Sicherheiten, bereits vorsorgliche Einzelwertberichtigungen, Unternehmen oder Bürgen. "Wenn das Hotel hergerichtet oder die Fabrikshalle neu gestrichen ist, dann können wir das ordentlich verkaufen, und zu dem brauchen wir Zeit."

"Verlust noch unklar"

Die Zahl von 19 Milliarden ist laut Picker jedenfalls zu hoch, auch im "worst case". Picker: "Wir haben wirkliche Problemkredite in der Höhe von 8,5 Milliarden Euro. Auch das ein Bruttobetrag. Dass ein Verlust übrig bleiben wird, ist keine Frage, wie hoch der ist, wissen wir heute noch nicht." Die endgültige Zahl werde es erst in zehn Jahren geben. Eine Spanne werde man auf den Tische legen können, wenn man das Anstaltsmodell fertig durchgerechnet habe. Als "Erfolg" wertet Picker jedenfalls, dass eine Entscheidung, eben für die Anstaltslösung, gefallen sei.

Sorge um Vertrauen

Ansonsten warnt der Hypo-Chef davor, die Kunden der Bank im Ausland - immerhin vier Milliarden Einlagen, mehr als eine Million Einzelkunden - zu verunsichern. Zum Glück werde das Geld aber nicht abgezogen, das örtliche Management habe das Vertrauen aufrecht halten können.