Lage in Ukraine weiter gefährlich

Demonstranten auf der einen - Polizisten auf der anderen Seite - die Lage auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew ist nach wie vor gefährlich. Die Bilanz der Straßenschlachten seit gestern: 26 Tote, über 1.000 Verletzte. Und beide Seiten bereiten sich auf weitere Auseinandersetzungen vor.

Abendjournal, 19.2.2014

Autoruine in Kiew

(c) Dolzhenko, EPA

Rauchschwaden über Kiew

Am Maidanplatz steigen schwarze, giftige Rauchschwaden auf, Barrikaden und umstürzte Autos brennen. Mit Spitzhacken schlagen radikale Demonstranten Pflastersteine aus dem Asphalt und rüsten sich mit Molotovcocktails für weitere Zusammenstöße: Es wird sicher einen weiteren Angriff geben. Janukowitsch denkt gar nicht an Aufgeben. Er ist wie ein Pitbull-Terrier, sagt ein Regierungsgegner. Immer wieder sind Schüsse zuhören, tausende Demonstranten stehen zwischen Trümmerbergen, die meisten ihre Zelte sind abgebrannt: Das ist die letzte Schlacht, unsere letzte Chance. Wenn wir jetzt gehen, ist alles verloren und umsonst, sagt ein Demonstrant.

Die ukrainische Regierung wirft der Protestbewegung einen versuchten Staatsstreich vor und hat eine Anti-Terror Aktion im ganzen Land gestartet. Die Handlungen der radikalen und extremistischen Gruppen seien konkrete Terrorakte und die dürfe man laut Gesetz liquidieren. Abseits des Maidanplatzes ist die ukrainische Hauptstadt wie ausgestorben. Die Metro steht still, etwa 60 Schulen und Kindergärten sind geschlossen.

Auch außerhalb Kiews kommt es mittlerweile zu schweren Ausschreitungen. Im Osten des Landes sei eine Niederlassung Vitali Klitschkos völlig ausgebrannt, teilte die Partei heute mit.