Weiter Gezerre um Hypo-U-Ausschuss

Der Skandal um die Hypo Alpe-Adria müsse in einem Untersuchungsausschuss behandelt werden, fordert die Opposition. SPÖ und ÖVP sagen dazu bisher Nein, doch die Ablehnung bröckelt.

Abendjournal, 20.2.2014

Immer mehr dafür, Schieder dagegen

In der SPÖ gibt es immer mehr Stimmen für einen Untersuchungsausschuss: Neben dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl sind jetzt auch die SPÖ-Chefs in Salzburg und Vorarlberg dafür. Positiv geäußert haben sich auch der SPÖ-Geschäftsführer in Oberösterreich und der sozialdemokratische Justizsprecher Hannes Jarolim. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder kümmert das wenig: Ihn interessiere jetzt, wie man die Suppe am besten auslöffeln könne. Außerdem könne ein Bundes-Ausschuss nicht Landes-Angelegenheiten untersuchen und die Verantwortung liege eindeutig im Land Kärnten.

Die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig glaubt trotzdem an einen Bundes-Untersuchungsausschuss und freut sich, "dass in der SPÖ einzelne Abgeordnete die Kontrollverweigerung nicht mehr mittragen wollen." Das Projekt U-Ausschuss sei vielleicht verschiebbar, aber nicht verhinderbar, so Glawischnig.

Nicht nur in der SPÖ, auch in der ÖVP sagen immer mehr, dass gegen einen U-Ausschuss nichts einzuwenden sei. Etwa der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner oder der steirische Klubchef Christopher Drexler.

Opposition drängt

Das Hypo-Debakel müsse aufgeklärt werden, sagt auch der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer von der FPÖ. Doch ist es nicht seine Partei, die die Verantwortung dafür trägt? Dazu Norbert Hofer: "In den letzten Jahren nach der sogenannten Notverstaatlichung sind sehr viele Fehler gemacht worden, und das ist offenbar der Grund, warum diesen U-Ausschuss nicht will."

Geht es nach den Grünen, werden kommende Woche alle Oppositionsparteien gemeinsamen einen Antrag für einen U-Ausschuss einbringen.