Hypo: Liebscher zieht Vergleich mit Zypern

Warum Klaus Liebscher am Freitag als Hypo-Task-Force-Chef zurückgetreten ist, das hat er in einem Brief an den Vizekanzler dargelegt. Und in diesem Brief kritisiert Liebscher recht deutlich die Regierung und zieht einen Vergleich mit Zypern.

Morgenjournal, 24.2..2014

Deutliche Warnung

Liebscher kritisiert in dem Brief die, wie er sagt, "Doppelstrategie" der Regierung. Die sagt ja einerseits, dass man jetzt eine rein staatliche Bad Bank für die Hypo will. Gleichzeitig schließt die Regierung aber auch eine Insolvenz der Hypo nicht aus. Und man lässt prüfen, ob Anleihebesitzer zur Kasse gebeten werden können.

Liebscher warnt sehr deutlich vor dieser Strategie. Das mag zwar politisch opportun sein, schreibt er im Brief an den Vizekanzler. Aber es lasse Zweifel am Finanzmarkt Österreich aufkommen. Das wecke Assoziationen mit den Vorgängen in Zypern. Dort sind ja die Gläubiger der Banken zur Kasse gebeten worden. Auch einige Staatsanleihen hat man in Papiere mit längerer Laufzeit getauscht, um der Regierung mehr Luft zu verschaffen. Die Rating-Agenturen haben Zypern daraufhin deutlich herabgestuft.

Jetzt ist unter anderem Dirk Notheis als externer Berater engagiert werden. Der Mann war früher Banker bei Morgan Stanley. Und auch das lehnt Klaus Liebscher offenbar ab. Diese Entscheidung habe ihn in seiner Haltung noch bestärkt, schreibt Liebscher. Und er warnt vor einem nationalen Alleingang, wenn es darum geht, Anleihebesitzer mitzahlen zu lassen. Dirk Notheis hat schon beim Verkauf der BAWAG an den Finanzinvestor Cerberus im Jahr 2007 eine wichtige Rolle gespielt. Und er war auch als Berater tätig, als die deutsche Bank West LB eine Bad Bank aufgebaut hat.