BIFIE: Personelle Konsequenzen drohen

400.000 vertrauliche Testergebnisse von Schülern und Tausende E-Mail-Adressen von Lehrern - ungeschützt und frei zugänglich: Seit Dezember haben Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) von diesem riesigen Datenleck gewusst. Das könnte jetzt personelle Konsequenzen für die beiden Geschäftsführer haben.

Morgenjournal, 27.2.2014

400.000 vertrauliche Testergebnisse von Schülern und 37.000 Mail-Adressen von Lehrern auf dem Server einer rumänischen IT-Firma - ungeschützt und frei zugänglich. Dieses riesige Datenleck bringt Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ jetzt unter Druck. Denn sie und das Bundesinstitut für Bildungsforschung BIFIE haben seit Dezember von dem Problem gewusst. Das Leck ist seit gestern geschlossen, es wird untersucht, wie es zustande gekommen ist und welche Zugriffe zu verzeichnen waren - und die Ministerin geht ziemlich deutlich auf Distanz zu den beiden BIFIE-Geschäftsführern.

Leck seit Dezember bekannt

Das Datenleck ist bei einem Subunternehmen des Rumänien-Ablegers der Firma Kapsch entstanden, deren Spezialisten jetzt auch die Spuren zurückverfolgen. Ergebnisse gibt es noch nicht. Auch die Behörden sind eingeschaltet, bis zur Klärung des Hergangs sind sämtliche Schüler-Testungen ausgesetzt.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ, die so wie das Institut für Bildungsforschung BIFIE schon im Dezember über das Datenleck informiert worden ist, sagt, sie sei aus allen Wolken gefallen, sie habe sich auf die BIFIE-Geschäftsführer verlassen. Wie kann sie denen dann noch vertrauen? Heinisch-Hosek: das sei in der Tat eine heikle Frage, aber etwas vorwegzunehmen, sei der falsche Zeitpunkt. Beide Direktoren seien an der Aufklärung interessiert. Jetzt seien die Behörden am Zug.

Wie sieht es mit ihrer politischen Verantwortung aus, Frau Ministerin? Sie sehe sich verantwortlich für eine rasche Aufklärung und dafür, dass sich Schüler, Lehrer und Eltern sicher sein können, dass auf ihre Daten nicht zugegriffen werden könne, und dass auch in Zukunft nichts passiert.

Garantieren könne sie das aber nicht, räumt Heinisch-Hosek ein: im Bereich Cyber könne niemand etwas garantieren, das sage sie in aller Offenheit. Was auch nicht dazu angetan ist, den Chor der Kritiker aus Eltern- und Schülervertretung, Opposition und Gewerkschaft zum Verstummen zu bringen.