Wien: 16 Polizeiposten weniger

Auch in Wien muss jede vierte Polizei-Dienststelle zusperren, das ist jetzt fix. Insgesamt 23 Polizeiposten werden geschlossen. Als einziges Bundesland erhält Wien jedoch auch neue Polizei-Inspektionen: Sieben neue Wachzimmer sollen vor allem in den Stadtentwicklungsgebieten geschaffen werden - etwa in der Seestadt Aspern. Somit werden in ganz Österreich 144 Wachzimmer zugesperrt - zum Missfallen der Gewerkschaft.

Mittagsjournal, 27.2.2014

Gewerkschaft: "Kahlschlag, Augenwischerei"

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) glaubt nicht, dass die Schließungen bei der Bevölkerung schlecht ankommen. Man habe überall im gleichen Ausmaß für Sicherheit zu sorgen, so Mikl-Leitner. Scharf reagiert die Gewerkschaft auf den Schließungsplan: Diese Vorgabe sei vollkommen überraschend und mit der Personalvertretung in keiner Form abgesprochen, sagt Harald Segall von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter in Wien. Bisher sei noch nichts von dem, was versprochen wurde, umgesetzt worden. Das sei nichts anderes als ein Kahlschlag, um Personalunterstände zu kaschieren.

Das stimme nicht, heißt es im Innenministerium. Hier wird argumentiert, dass Wien bereits jetzt um 700 Polizisten mehr habe als im Jahr 2009. Jeder Pensionsabgang werde nachbesetzt, derzeit würden lediglich noch 300 Polizisten fehlen, so Mikl-Leitner.

Alles Augenauswischerei, kontert Polizeigewerkschafter Segall: In keiner Polizeiinspektion sei ein Polizist mehr angekommen. Segall bezeichnet es darüber hinaus als kommunikatives Desaster, dass man seitens des Innenministeriums keine Gespräche mit den Betroffenen gesucht haben: "Ohne zu reden, sondern nur Drüberfahren ist eine der schlechtesten Methoden."

Bürgerinformationen in Kärnten

Dass das zuletzt heiß diskutierte Postenschließungspaket in Kärnten nicht mehr aufgeschnürt wird, wird im Innenministerium übrigens bestätigt. Der angedachte Marsch der Bürgermeister nach Wien ins Innenministerium ist vorläufig abgesagt. In Kärnten finden nun Bürgerversammlungen in den betroffenen Gemeinden statt, zu denen Experten des Innenministeriums anreisen, um die Bürger zu beruhigen. Möglicherweise wird dies auch in Wien bald vonnöten sein.

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