Homosexuellenrechte: Rupprechter steht zu Aussagen

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat wieder einmal angeeckt. Schon die Gelöbnisformel bei seiner Angelobung löste Befremdung aus, jetzt sorgte Rupprechter für Verwunderung, weil er sich für ein Adoptionsrecht für Homosexuelle ausspricht. Trotz der prompt gefolgten Distanzierung seiner Partei, bleibt Rupprechter bei seiner Festlegung.

Abendjournal, 3.3.2014

"Will Homosexuelle nicht ausgrenzen"

Rupprechter verteidigte im Ö1-Abendjournal seinen Vorstoß für das Adoptionsrecht für Homosexuelle. Denn das sei eine Frage der Akzeptanz. "Die Menschen sind wie sie sind und so müssen wir sie annehmen - das ist eine Lebensrealität", betonte der Minister. Er habe in seinem familiären und persönlichen Umfeld nicht wenige homosexuelle Menschen, die er kenne und sehr lieb habe. "Ich bin nicht bereit, diese außenvorzulassen oder auszugrenzen", stellte Rupprechter klar.

Nach der klaren Distanzierung seiner Partei und auch katholischer Verbände bleibt Rupprechter bei seiner liberalen Haltung gegenüber Homosexuellen, aber betonte gleichzeitig, keine Forderungen erhoben zu haben.

"Habe offeneren Zugang"

"Ich habe hier einen offeneren Zugang", so Rupprechter. Also anders als etwa seine Partei - die ÖVP. Die ließ gleich verlauten, ein allgemeines Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften sei kein Thema. Rupprechter will sich einer Diskussion zu dem Thema stellen - diese Diskussion sollte offen angegangen werden.

Rupprechter sieht sich in dieser Frage auf einer Linie mit Papst Franziskus. Dieser sage nämlich dazu: "Wer bin ich, dass ich über diesen Menschen urteile". "Wenn der heilige Vater das sagt, dann gilt dies für mich als einfachen Christen umso mehr", betonte Rupprechter. Unterstützung bekam der Minister am Montag von den Grünen und den SPÖ-Frauen, blanke Ablehnung hingegen von den FPÖ.

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