FMA mit Whistleblower-Seite zufrieden

Mit Anfang des Jahres mussten Banken und die Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Whistleblower-System einrichten. Vorgeschrieben ist das in der EU-Bankenrichtlinie. Seither kann man Missstände anonym auf der Website der Finanzmarktaufsicht melden. Diese zieht nach dreieinhalb Monaten eine positive Bilanz.

Mittagsjournal, 18.4.2014

80 Prozent der Meldungen relevant

Die Finanzmarktaufsicht hat auf ihrer Homepage einen eigenen Button mit dem Namen "Whistleblower-Hinweisgebersystem" eingerichtet. Hier kann man mögliche Missstände anonym melden. Helmut Ettl, einer der beiden Vorstände der Finanzmarktaufsicht, ist zufrieden mit dem bisherigen Zulauf.

Bisher habe man 59 Meldungen erhalten. "60 Prozent davon sind sehr wichtige Informationen. 20 Prozent der Meldungen wurden an andere Behörden, wie die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Und die restlichen 20 Prozent hatten zu wenig Substanz", so Ettl.

Internationale Ermittlungen eingeleitet

Als Beispiel für Missstände, die anonym gemeldet wurden, nennt Ettl etwa die Sicherheitslücke im IT-System eines Finanzdienstleisters. Auch Meldungen zu Geldwäscheverdacht in Osteuropa, oder über irreführende Werbungen und Falschberatungen sind laut Ettl eingegangen.

Die IT-Lücke sei bereits an einem Wochenende geschlossen worden. Wäre sie von Hackern ausgenützt worden, hätte das laut Ettl viel Geld gekostet. Auch in den anderen Fällen habe es Konsequenzen gegeben. Im Zusammenhang mit den Geldwäschevorwürfen gebe es bereits internationale Ermittlungen der Strafbehörden.

"Verbesserung der Moral am Finanzplatz"

Dass das Meldesystem zu Vernaderung anregt, weist Ettl zurück, im Gegenteil: "Es befreit einige Personen von der schwierigen Situation, wie man einen Missstand an eine Behörde heranträgt, ohne dabei selbst in massive Schwierigkeiten zu kommen."

Insgesamt trage die Whistleblower-Homepage zur Verbesserung der Moral am Finanzplatz bei.