Ukraine-Konflikt verschärft sich

Die Lage im Ukraine-Konflikt spitzt sich zu, das Säbelrasseln und Sanktionsdrohungen verschärfen sich. Die USA versuchen - bisher vergeblich - Russland mit angedrohten strengeren Sanktionen zum Einlenken zu bewegen. Die russischen Streitkräfte halten entlang der ukrainischen Ostgrenze weiter Manöver ab. Und die prorussischen Aufständischen in Slawjansk in der Ostukraine lehnen es ab, die Stadt zu räumen

Pro-Russland-Demonstrant in Slawjansk, vermummt mit erhobener Hand

(c) Maloletka, EPA

Abendjournal, 25.4.2014

Die Stadt Slavjansk im Osten des Landes wird heute wieder von prorussischen Separatisten kontrolliert. Bei einer Offensive des ukrainischen Militärs gestern sind 5 Separatisten getötet worden, nun hat sich die Armee an den Stadtrand zurückgezogen. In der nahegelegenen Stadt Kramatorsk wurde heute ein ukrainischer Militärhubschrauber von einer Rakete getroffen und explodierte, wie Augenzeugen berichten. Für die Regierung in Kiew ein weiterer Beweis, dass die Separatisten mit Waffen von Russland unterstützt werden. Moskau dementiert dies heftig.

Scharfe Wortgefechte

Unterdessen verschärfen sich die Wortgefechte zwischen Moskau und Kiew: Der ukrainische Premier Arsenij Jazenjuk wirft Russland direkte Kriegstreiberei vor: Die militärische Aggression Russlands in der Ukraine wird einen Militärkonflikt in Europa provozieren. Die Welt hat noch nicht einmal den 2. Weltkrieg vergessen, da möchte Russland schon den 3. Weltkrieg beginnen, so Jazenjuk.

Bis zu 40.000 russische Soldaten halten derzeit Manöver direkt an der ukrainischen Grenze ab. Das Außenministerium in Kiew verlangt nun in einem Ultimatum bis morgen von Moskau eine offizielle Erklärung dazu.

Aus Moskau waren bisher aber nur weitere Anschuldigungen in Richtung Kiew zu vernehmen: das ukrainische Militär gehe im Osten gegen die eigenen Leute vor, sagt Russlands Außenminister Sergej Lavrov, das sei ein blutiges Verbrechen. Und er droht: Die Verantwortlichen würden dafür zahlen müssen, sagt Lavrov.