Russlands Rating herabgestuft

Die Russland-Ukraine-Krise macht sich auch immer mehr wirtschaftlich bemerkbar. Heute hat die US-Ratingagentur Standard and Poors die Kreditwürdigkeit Russlands herabgestuft.

Abendjournal, 25.4.2014

Die Abstufung fällt deutlich aus, auf eine Note BBB-, nur mehr eine Stufe über dem Ramschniveau. Die größte Sorge der Prüfer ist der riesige Kapital-abfluss aus Russland. Seit Jahresbeginn haben ausländische Investoren 37 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen. Das ist fast so viel wie sonst in einem ganzen Jahr. Standard and Poors sieht das als Risiko für die Wachstumsaussichten in Russland.

Vor allem wenn man daran denkt, dass der Westen die wirtschaftlichen Sanktionen verschärfen könnte. Auf der anderen Seite droht auch Russland westlichen Firmen mit Vergeltung.

Zwei Beispiele: Russland will keine polnischen Äpfel mehr einführen wenn das Land nicht bisher unbekannte Auflagen beim Pflanzenschutz erfüllt. Und nach Sanktionen gegen die Rossija Bank wurde die Nutzung der Kreditkarten von US-Anbietern stark eingeschränkt. Visa hat immerhin 100 Millionen Kunden in Russland und fürchtet bereits um seine Umsätze. Eine Zuspitzung wird also beide Seiten wirtschaftlich treffen. Ganz zu schweigen von der Frage der Gas-lieferungen.

Wie war die Angst vor einer Zuspitzung des Konflikts an den Börsen heute zu merken?

Deutlich, in Europa gab es durchwegs Verluste. Der Wiener Börse-Index ATX schließt etwa mit einem Minus von 1,6 Prozent. Ähnlich steht der deutsche DAX. Und der Dow Jones in New York hat den Handelstag mit Verlusten begonnen.