Ost-Ukraine: Lage spitzt sich zu

In Slawjansk, im Osten der Ukraine, stößt die ukrainische Armee bei ihrer Offensive gegen die prorussischen Separatisten auf massive Gegenwehr. Der ukrainische Übergangspräsident spricht von vielen Toten und Verwundeten. Moskau fordert wegen der Kämpfe eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates.

Panzer in der Ukraine

(c) Pilipey, EPA

Abendjournal, 2.5.2014

Offensive nicht nach Plan

Panzer, Hubschrauber, Soldaten. Die Anti-Terror-Offensive der Übergangsregierung in Kiew gegen die prorussischen Separatisten im Osten des Landes ist offenbar voll angelaufen, verläuft aber nicht ganz nach Plan. Wie hier in der Region von Donezk, wo sich unbewaffnete Zivilisten den Soldaten entgegenstellen, bis ein Mann angeschossen wird. In der Rebellenhochburg Slavjansk fällen Bewohner der Stadt Bäume um Barrikaden zu errichten.

Ja, der Einsatz in der Ostukraine gehe nicht so schnell voran wie gewünscht, erklärt vor kurzem Übergangspräsident Alexander Turtschinow aber immerhin habe man jetzt alle Stellungen rund um die Stadt Slavjansk unter Kontrolle.

Hier sollen auch die OSZE-Beobachter gefangen gehalten werden, angeblich außerhalb der Kampfzone. Heute hat es erstmals wieder Kontakt mit ihnen gegeben. Deutschland, mit drei Offizieren der Bundeswehr unter den Gefangenen ist besorgt. Deutschlands Außenminister Frank Walter Steinmeier: sagt, man sei in einer sensiblen Phase der Gespräche. Er bittet alle Seiten, größtmögliche Zurückhaltung an den Tag zu legen.

Hubschrauber abgeschossen

Das Gegenteil ist der Fall: zwei Armeehubschrauber sind laut ukrainischen Angaben von Boden-Luft-Raketen abgeschossen worden - für Kiew ein Beweis für den Einsatz russischer Soldaten. Ukrainische Grenztruppen haben laut eigenen Angaben heute bewaffnete Saboteure aus Russland zurückgeschlagen. Die Meldungen über die aktuelle Lage sind widersprüchlich - klar ist, die Friedens-Vereinbarung von Genf ist zumindest derzeit das Papier nicht mehr wert auf dem sie geschrieben steht.