Energiearmut in Österreich

Energiearmut - viele Menschen in Österreich können es sich nicht leisten, ihre Wohnungen im Winter warm zu halten, gerade diese Leute leben oft in schlecht isolierten Wohnungen mit Schimmelbefall.

Mittagsjournal, 6.6.2014

Ein Teufelskreis

Frau Maria ist eine von 263.000 von Energiearmut Betroffenen, sagt Caritas-Präsident Michael Landau. Sie ist alleinstehend, lebt von der Mindestpension. Ihre Therme funktioniert nicht gut, die Reparatur kann sie sich nicht leisten. Die Wohnung ist nicht gut gedämmt, im Winter hat es nicht mehr als 15 Grad. Und das liege nicht daran, dass arme Menschen Energie verschwenden würden.

Aber der Anteil, den arme Menschen für Energie ausgeben müssen, ist doppelt so hoch wie im durchschnitts-Haushalt. Das liege daran, dass arme Menschen zumeist in schlechter ausgestatteten Wohnungen leben müssen, weil sie sich bessere nicht leisten können.

Nur Sanieren hilft

Laut dem Ergebnis der Studie wohnt ein Drittel der Befragten in Wohnungen mit undichten Fenstern, die Hälfte hat eine undichte Eingangstüre. Jeder dritte hat Schimmel in der Wohnung, zum Vergleich im österreichischen Durchschnitt ist es nur jeder Zehnte. Drastisch auch - ein durchschnittlicher Haushalt hat etwa 40 Leuchtmittel, also Glühbirnen, in Verwendung, in von Energiearmut betroffenen sind es 11.

Studienautorin Anja Christanell vom Institut für nachhaltige Entwicklung fordert die Energieberatung in den Haushalten auszubauen und die Sanierungsquote besonders bei Einkommensschwachen zu erhöhen. Energie dürfe nicht zum Luxusgut für wenige werden, sondern müsse für alle leistbar sein.

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Caritas