Stöger beruhigt Ärzte: Keine Vertragsänderungen

Angesichts einiger Aufregung über die Pläne der Gesundheitsreform bemüht sich jetzt Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ), zu beruhigen: Man wolle die medizinische Primärversorgung verbessern, es sei aber nicht geplant dabei die Gesamtverträge mit der Ärztekammer auszuhebeln. Vielmehr solle die Position der Hausärzte gestärkt werden. Deren zentrale Rolle künftig: Eine Art Lotse und Begleiter für die Patienten durch das Gesundheits-System.

Morgenjournal, 7.6.2014

Längere Öffnungszeiten

Fürchtet Euch nicht, richtet der Gesundheitsminister den Ärzten aus. Denn es sei nicht daran gedacht, die Aufgabe und Rolle der Ärzte, vor allem der Hausärzte zu beschneiden, vielmehr sei das Gegenteil der Fall. Neue Modelle werden entwickelt, um die Allgemeinmedizin zu stärken.

Ziel sei es, dass der Arzt oder die Ärztin eine zentrale Rolle bei der künftigen Primär-Versorgung übernehmen soll, um als eine Art Lotse, die Patientinnen und Patienten durch das Gesundheits-System zu leiten und zu begleiten - von ersten Beschwerden, über die Vorbereitung auf einen Spitals-Aufenthalt, bis zur medizinischen Nachbetreuung und Rehabilitation. Nun gelte es, ein System konzipieren, dass das gewährleiste, und bei dem die Patienten rund um die Uhr einen Ansprechpartner - außerhalb der Spitäler haben. Das sei auch in dem nun vorliegenden Konzept vorgesehen. Diese Vorschläge unterstütze er, sagt Alois Stöger. Es gehe um mehr Öffnungszeiten und um die Vernetzung mit anderen Gesundheitsberufen.

Der Gesundheitsminister sagt auch, dass nicht beabsichtigt sei, die Gesamtverträge mit der Ärztekammer abzuschaffen, wie manche Ärzte-Vertreter sagen würden. Neue Verträge müssten aber erst ausgearbeitet und vereinbart werden.

Das nun vorliegende Konzept sei eine Grundlage für ein neues medizinisches Primär-Versorgungs-Modell, sagt Alois Stöger, mit vielen abgestimmten aber auch manchen strittigen Punkten, das von Experten erarbeitet wurde. Diese Technokraten, wie sie der zuständige Sektionschef im Gesundheits-Ministerium genannt hat, sind Mitarbeiter des Ministeriums, der Bundesländer und der Krankenkassen dabei, sagt der Gesundheitsminister, aber auch Vertreter der Ärzte und Pflege.