Ukraine: Separatisten mussten Gebiete aufgeben

In der Ostukraine haben die prorussischen Separatisten in den vergangenen Tagen einige ihrer besetzten Gebiete aufgeben müssen, darunter ihre früheren Hochburgen Slawjansk und Kramatorsk. Als zentrale Stützpunkte verbleiben den geschätzten 20.000 Aufständischen die Millionenmetropole Donezk und die Stadt Luhansk. Inzwischen mehren sich die Appelle an die ukrainische Regierung, den Konflikt diplomatisch zu lösen.

Abendjournal, 7.7.2014

Rebellen aus Slawjansk abgezogen

Am Rathaus von Slawjansk weht wieder die ukrainische Fahne, die Rebellen sind abgezogen, jetzt geht es darum in der Stadt wieder Normalität herzustellen, erklärt der ukrainische Innenminister Arsen Avakov: "Es werden Fahrzeuge mit humanitärer Hilfe kommen. Die Versorgung mit Wasser und Strom soll wieder hergestellt werden. Heute sind Polizeikräfte eingetroffen, dafür werden die Soldaten die Stadt Schritt für Schritt verlassen".

Anders sieht es in den Großstädten Donezk und Lugansk aus, in die sich die pro-russischen Aufständischen zurückgezogen haben. Hier bereitet sich die Armee auf weitere Kämpfe vor, rund um die Städte werden Kontrollposten eingerichtet erklärt Andrij Lysenko, Sprecher des ukrainischen Nationalen Sicherheitsrates: "Die Armee blockiert die Zufahrt, damit die Terroristen keinen Nachschub bekommen können. Zivilisten können die Städte über diese Checkpoints sicher verlassen".

Eine Sprecherin der deutschen Regierung bezeichnete das Vorgehen der ukrainischen Armee als legitim und mahnte gleichzeitig, dass Opfer in der Zivilbevölkerung vermieden werden sollen. Weiter geht das russische Außenministerium. Es hat die EU aufgefordert die Tötung von Zivilisten durch die ukrainische Armee zu verurteilen, die bei den Kämpfen aus Moskauer Sicht stattgefunden haben sollen. Gleichzeitig kritisiert die Regierung in Kiew Russland, das wieder begonnen habe in großem Stil Truppen an der gemeinsamen Grenze zu stationieren.