Ukraine: 30 Tote bei Raketenangriff

Im Osten der Ukraine gehen die Kämpfe zwischen Armee und pro-russischen Separatisten weiter. Bei einem Angriff mit Raketenwerfern seien mindestens 30 Soldaten und Grenzschützer getötet worden, sagte heute ein Berater des Innenministeriums. Die Rebellen haben sich nach Donezk und Lugansk zurückgezogen.

Abendjournal, 11.7.2014

Poroschenko schwört Rache

Schwer bewaffnete pro-russische Separatisten kontrollieren die Innenstädte, bauen Geschütze zwischen Wohnhäusern auf und verminen Straßen und Brücken. In der Nähe von Lugansk haben die Rebellen heute 30 ukrainische Armeeangehörige mit einem Raketenwerfer getötet. Der Berater des Innenministeriums, Zoryan Shkiryak, bestätigt den Tod der Soldaten: "30 ukrainische Soldaten wurden getötet, die Zahl der Opfer kann noch steigen, weil unsere Soldaten von den Raketenwerfern dieser blutrünstigen Bastards getroffen worden sind." Präsident Petro Poroschenko will die Verantwortlichen finden und vernichten. "Für jedes Leben eines unseren Soldaten werden die Terroristen mit Dutzenden und Hunderten ihrer Leben bezahlen", betont Poroschenko.

AI prangert Folter an

Tatiana Mazur von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in Kiew wirft den Separatisten und den Regierungssoldaten schwere Menschenrechtsverletzungen in der Ostukraine vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln seien von den Separatisten brutal geschlagen und gefoltert worden, es habe hunderte Entführungen gegeben. Aber auch ukrainische Soldaten haben laut Amnesty Menschenrechtsverletzungen begangenen.

Appell Merkels

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute in einem Telefonat den ukrainischen Präsidenten Poroschenko zur Mäßigung aufgefordert. Bei dem legitimen Vorgehen seiner Armee gegen die Separatisten müsse Verhältnismäßigkeit gewahrt und die Zivilbevölkerung geschützt werden, sagte Merkel.