Ostukraine: Neue Kämpfe um Lugansk

In der Ukraine setzt Präsident Poroschenko offenbar alles auf eine Karte. Von Friedensverhandlungen ist keine Rede mehr, stattdessen kündigt er an, die Armee massiv aufzurüsten - auch mit schwerem Kriegsgerät. Denn laut Poroschenko greift auch Russland den Separatisten wieder unter die Arme, sogar russische Offiziere sollen an der Seite der Separatisten kämpfen. Gleichzeitig haben die Kämpfe im Osten des Landes erneut an Härte zugenommen, vor allem die Region um Lugansk.

Ukrainische Soldaten und Panzer

(c) EPA, VLASOVA

Abendjournal, 14.7.2014

Die Kämpfe konzentrieren sich derzeit auf die Stadt Lugansk: das Stadtzentrum wird weiter von den prorussischen Separatisten gehalten. Regelrechte Panzerkolonnen sind dort aufgefahren.

Die ukrainische Armee rückt indessen immer näher an die Stadt heran. In den vergangenen Stunden soll ein Vorort nach dem anderen von der Armee zurückerobert worden sein.
Bilder von brennenden Häusern kursieren im Internet. Mindestens 3 Bewohner der Vororte sollen getötet worden sein, 14 verletzt.

Besonders heftig waren aber die Kämpfe um die Rückeroberung des Flughafens von Lugansk. Von der Luft aus bombardierte die ukrainische Armee Stellungen der Separatisten. Mindestens 30 Kämpfer sollen getötet worden sein.

Doch ob der Flughafen nun wirklich unter ukrainischer Kontrolle ist, wie dies Kiew meldet, kann derzeit nicht überprüft werden. Die Separatisten betonen, sie hätten trotz schwerer Verluste die Angriffe abgewehrt. Man hätte auch eine ukrainische Transportmaschine abgeschossen. Bestätigung dafür gibt es aber nicht.

Die jüngste Militäroffensive der ukrainischen Armee beunruhigt jedenfalls die Europäer: Kiew wurde zur Mäßigung aufgerufen, sonst gerate die Lage in der Ostukraine, noch völlig außer Kontrolle, warnt die deutsche Bundesregierung.