Anschlag in Afghanistan: 89 Tote

Selbstmordanschläge in Afghanistan sind fast schon zum alltäglichen Grauen geworden. Die Taliban sind inzwischen wieder fast so stark und schlagkräftig wie vor Beginn des Kriegs mit den USA. Doch der heutige Anschlag auf einen Markt ist von einer Dimension wie es sie bis jetzt noch nicht gegeben hat. Mindestens 90 Menschen wurden getötet und 40 schwer verletzt.

Abendjournal, 15.7.2014

Selbstmordattentat

Wenn das Wort Schlachtfeld für einen Ort passend ist dann für jenen Markt im Osten Afghanistans auf dem heute ein Selbstmordattentäter eine Autobombe gezündet hat. Teile des Bazars sind eingestürzt. Autos sind durch die Luft geschleudert worden und ausgebrannt.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben einen Hinweis auf die Autobombe erhalten, konnte das Fahrzeug aber vor der Explosion nicht mehr aufhalten.

Auch einen weiteren Anschlag hat es heute gegeben. Zwei Bomben, die am Straßenrand ferngezündet worden sind, haben einen Kleinbus zerstört, erklärt der Chef des Ermittlungsteams der Polizei in Kabul: Das Auto gehörte zur Verwaltungsabteilung des Präsidentenpalastes. Acht Mitarbeiter des Palastes sind im Auto gewesen. Zwei sind tot. Fünf schwer verletzt.

Vor dem Auslaufen des Nato-Kampfeinsatzes Ende des Jahres hat die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zugenommen. Zugleich sorgt für Unsicherheit im Land, dass immer noch kein Sieger der Präsidentenwahl feststeht. Die bereits vor mehr als drei Monaten stattgefunden hat.

Am vergangenen Samstag haben sich die beiden Kandidaten Abdullah Abdullah und Aschraf Ghani darauf geeinigt, alle 8,1 Millionen Stimmen der Stichwahl vom 14. Juni erneut auszählen zu lassen.