Libyen ersucht um militärische Hilfe

Die libysche Regierung erwägt angesichts der eskalierenden Gewalt, im Ausland um militärische Hilfe zu bitten. Der Flughafen der Hauptstadt Tripolis musste wegen der heftigen Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen geschlossen werden. Mindestens 15 Menschen sollen getötet worden sein.

Abendjournal, 15.7.2014

Isabella Ferenci

Seit Samstag schon wird hier heftig gekämpft. Der Flughafen ist mittlerweile großteils zerstört. Schwere Waffen sind im Einsatz, berichtet ein Soldat. Fast alle Flugzeuge sollen schwer beschädigt sein, auch Fahrzeuge und der Kontrolltower. Bei den Gefechten sollen allein heute mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen sein, 70 Menschen wurden verletzt.

Es sind verschiedene Milizengruppen, die um die Kontrolle über den Flughafen von Tripolis kämpfen. Er ist strategisch enorm wichtig, weil er die wichtigste Verbindung ins Ausland darstellt.

Das größte Problem in Libyen sind hunderte schwer bewaffnete Milizen, die seit dem Ende des Bürgerkriegs 2011 und dem Sturz von Muammar Gaddafi, das Land weitgehend terrorisieren. Immer wieder hat die Regierung in Tripolis versucht, diese Milizen zu entwaffnen. Doch bisher ohne jeglichen Erfolg.

Die neu aufgeflammten Kämpfe führen wieder einmal deutlich vor Augen, welche Gefahr diese Milizen darstellen. Die Regierung ist aber, wie es scheint, überfordert, diese Gefahr allein auszuschalten. Man überlegt Internationale Hilfe anzufordern, um Chaos und Unruhen zu verhindern, wie der Regierungssprecher in Tripolis heute sagt.

Die Lage müsse sich beruhigen, betont Ahmed Lamin, um endlich funktionierende staatliche Institutionen aufzubauen.