UN-Sondersitzung zu Ukraine-Krise

Malaysiens Ministerpräsident Najib Razak fordert eine lückenlose Aufklärung des Unglücks. Sollte es tatsächlich eine Abschuss sein, dann müssten die Verantwortlichen für diesen Verstoß gegen das Völkerrecht bestraft werden. In New York berät der UNO-Sicherheitsrat heute in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen.

Abendjournal, 18.7.2014

Betroffenheit und Empörung

Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes beginnt die Sondersitzung des UNO Sicherheitsrates. Das sei ein dunkler Moment für die Internationale Gemeinschaft, sagt der britische Vertreter der UNO davor. Dieser monströse Vorfall müsse gründlich untersucht werden: "Wir fordern, dass den internationalen Experten sofort Zugang zu der Absturzstelle gewährt wird, kein Beweis darf verfälscht werden."

USA droht mit weiteren Sanktionen

Man werde nicht ruhen, bis die Schuldigen zur Verantwortung gezogen seien, sagt die amerikanische UNO-Botschafterin Samantha Power. Und richtet sich direkt an Russland: "Wir gehen davon aus, dass die Maschine von einer Boden-Luftrakete aus einem separatistischen Gebiet aus abgeschossen worden ist." Dabei handle es sich um ein schweres Waffensystem, das sehr wohl aus Russland stammen könnte, so Power: "In den vergangenen Wochen hat Russland seine Waffenlieferungen verstärkt, Panzer, Raketen, schwere Artillerie gelangen über die Grenzen in die Ukraine - wegen diesen Aktionen haben wir Sanktionen gegen Russland verhängt und die Botschaft ist klar: wenn Moskau weiterhin die Lage eskaliert, dann wird es noch weitere Sanktionen geben."

GB fordert Waffenruhe

Australien und Großbritannien fordern einen sofortigen Waffenstillstand – es sei das 19. Mal dass man in diesem Gremium die Situation in der Ukraine bespreche, seitdem sei die Lage nur düsterer geworden. Man müsse endlich klare Handlungen setzen. Erkundigungen reichen nicht, sagt der britische Vertreter im Sicherheitsrat, wir wollen eine klare Forderung, dass die bewaffneten Gruppen ihre Waffen niederlegen, keine Waffen mehr in die Ukraine geschafft werden und die Grenzen gesichert werden. Am Nachmittag ist bereits eine Expertengruppe der OSZE in der Ostukraine angekommen.