Alexander Pereiras letzte Saison

Am Sonntag werden die Salzburger Festspiele eröffnet. Alexander Pereira, der scheidende Intendant, geht ja schon nach seinem dritten Sommer in Salzburg an die Scala in Mailand. Grund dafür war der Streit um das Geld, das nicht nur in Salzburg, sondern an allen großen Kulturdampfern der Republik immer weniger wird.

Morgenjournal, 26.07.2014

Alexander Pereira hat sich seit seinem Amtsantritt bei vielen durch sein oft ungeschickt wirkendes Agieren nicht eben beliebt gemacht, vor allem aber bei der Politik und bei jenen, die in den Festspielen einen Moloch sehen, der das öffentliche Geld auffrisst und er gibt auch selbst Fehler zu.

Er hat aber unterschrieben und merkte sehr bald, dass es sich nicht mehr ausgehen kann, wenn die Politik weiterhin die Basisabgeltung einerseits nicht erhöht, die Löhne und Gehälter aber schon, was einer kalten Kürzung gleichkommt. Und er begann zu mahnen sowie einen Expansionskurs zu fahren, um die Einnahmen zu steigern.

Auch die Vorgänge um die Bundestheaterholding und den verheerenden Rechnungshofbericht für deren Management und die Versäumnisse der Kulturpolitik erstaunen Pereira nicht. Am Sonntag wird die hohe Politik ja bei der Eröffnung der Festspiele dabei sein und sich dann im Glanz der ersten Premieren sonnen. Ob da ein Umdenken stattfinden wird?