Ablenkung im Auto: Technik sucht Lösungen

Handy weg vom Steuer - heißt die aktuelle Kampagne, die Ablenkung im Auto ins Bewusstsein rücken soll. Doch ist das auch realistisch? Wer will schon während der Fahrt darauf verzichten, was er sonst auch im Alltag gewöhnt ist. Der Status auf Facebook muss überprüft, die E-Mails aus dem Büro gecheckt werden und telefonisch ist man ohnehin immer und überall erreichbar. Moderne Technik im Auto ist Realität, es hakt an der Bedienung, sind Experten überzeugt. Genau daran wird aber schon intensiv gearbeitet.

Mittagsjournal, 26.7.2014

So klingt es heute oft im Auto. Bis zu 45 Schalter haben moderne Autos mit denen Navis, Abstandmesser oder ähnliches bedient werden können. Dazu auch noch das Handy das auch im Auto nicht fehlen darf. Zum Vergleich: Noch bis in die 80er Jahre ist man im Auto mit acht Schalten für unter anderem Blinker, Hupe oder Scheibenwischer ausgekommen.

Diese vielen Funktionen und das Handy haben gravierende Auswirkungen auf die Fahrsicherheit. In den USA wurde eine Möglichkeit entwickelt, so genannte Ablenkungspotentiale zu messen. Dazu müssen 24 Teilnehmer eine Aufgabe wie z.B. telefonieren bewältigen. Sie dürfen dafür nicht mehr als 12 Sekunden brauchen und dürfen nicht länger als 2 Sekunden abgelenkt sein.

In Österreich wurde dieser Test von audio mobil durchgeführt. Die Firma arbeitet mit den Top-Automarken Europas zusammen, um Lösungen zu entwickeln, all diese technischen Funktionen einfache bedienbar zu machen. Das Ergebnis des Ablenkungstests war erschreckend, sagt Thomas Stottan, Geschäftsführer von audio mobil. Die Lenker sind also zu viel abgelenkt, um sicher unterwegs zu sein. Moderne Technik wird sich aus dem Auto nicht verbannen lassen, man muss aber die Bedienung einfacher machen, sagt Stottan. Im Cockpit der Zukunft könnte es ein Lenkrad geben, das alles kann.

Der Vorteil: Der Blick bleibt auf die Straße gerichtet, man kann sich weiter auf den Verkehr konzentrieren und muss dennoch nicht auf die gewohnte Technik im Auto verzichten. Damit solche Neuerungen aber in Serie gehen, braucht es Zeit. Anders als bei Handys, wo alle 6 Monat ein neues Modell präsentiert wird, denken Autobauer in zehn Jahresschritten.