Israel: Kampf bis zum letzten Tunnel

Der UNO-Sicherheitsrat hat heute zur Lage in Gaza getagt, allerdings, ohne Beschlüsse zu fassen. Auch am Tag 23 der israelischen Offensive ist kein Ende der Kämpfe abzusehen. Ganz im Gegenteil: Nachdem Israel offenbar selbst von der großen Anzahl der Tunnel überrascht ist, will man jetzt alles daran setzen, alle Tunnel zu zerstören.

Mann im Gazastreifen

(c) EPA/MOHAMMED SABER

Abendjournal, 31.7.2014

Immer katastrophaler

Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hat Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas vorgeworfen, das humanitäre Völkerrecht zu verletzen. Die israelische Armee missachte den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und den Schutz von Zivilisten. Und die Hamas verletze das Völkerrecht, wenn sie Raketen in Schulen, Krankenhäusern oder Moscheen lagere. Ein Einlenken scheint von beiden Seiten nicht zu erhoffen zu sein. Die Hamas schießt weiter Raketen auf israelisches Gebiet. Israel wiederum weitet seine Offensive aus und beruft weitere Reservisten ein. Währenddessen wird die Lage der Menschen in Gaza von Tag zu Tag katastrophaler.

Videos aus "Terror-Tunnel"

Israels Regierungschef Netanjahu will jetzt Fakten schaffen: "Bis jetzt haben wir dutzende Terror-Tunnel zerstören können. Bis wir diese Operation nicht abgeschlossen haben, gibt es keinen Waffenstillstand. Denn unsere Armee muss die Sicherheit der Bevölkerung sicherstellen."

Und um das zu unterstreichen veröffentlicht Israel Videos von diesen Anlagen: "Wir hatten hier Kämpfe mit fünf Terroristen, die diese Moschee bewacht haben", sagt der Soldat, der die Kamera am Helm trägt. Die Bilder zeigen, dass der Eingang zum Tunnel im Keller einer Moschee ist. Dann ist ein Waffenlager zu sehen. "Das haben wir hier gefunden, sagt der Soldat.

In Gaza gibt es wieder einen Angriff auf eine UNO Schule. Der Leiter der UNO Mission Pierre Krähenbühl sagt: "Das ist nicht zu tolerieren." Israel hat der UNO mitgeteilt, dass noch mehr Bewohner des Gaza-Streifens ihre Häuser verlassen müssen, sagt Pierre Krähenbühl. Abgesehen davon, dass sie auch in UNO-Einrichtungen offenbar nicht sicher sind, gibt es einfach keinen Platz mehr: "Israel muss diesen Leuten helfen. Denn unsere Kapazitäten reichen nicht."

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