Klimawandel ist angekommen

Heute wird der erste österreichische Klimabericht in Wien präsentiert. Im Mittelpunkt stehen die Folgen des Klimawandels für Österreich und Empfehlungen für eine nationale Klimapolitik. Dass in dem Bericht eine positive Zukunft für Österreich gezeichnet wird, ist nicht zu erwarten. Denn auch in unseren Breiten werden die Folgen der Klimaerwärmung immer offensichtlicher.

Morgenjournal, 17.9.2014

Die Folgen des Klimawandels sind in Österreich bereits spürbar: Die Temperatur ist in den letzten 100 Jahren nachweislich gestiegen, Niederschlagsmuster haben sich verändert und die Gletscher schmelzen. 240 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Disziplinen haben drei Jahre lang den Wissensstand zum Klimawandel in Österreich erarbeitet und die Ergebnisse auf mehr als 1.000 Seiten zusammengeführt.

Dieser erste nationale Sachstandbericht zum Klimawandel ist europaweit einzigartig, berichtet Ingmar Höberth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: Und dieser Sachstandsbericht beleuchtet die gesamte Dimension, die Auswirkungen und den Handlungsbedarf in Richtung Klimawandel.

Vorbild für die österreichische Analyse war der Bericht des Weltklimarats IPCC, dessen jüngste Ergebnisse im April dieses Jahres veröffentlicht wurden. Bereits damals prognostizierten die Klimaforscher einen Temperaturanstieg in Österreich von 2,5 Grad in der Zeit von 2030 bis 2060. Kann der Klimawandel nicht aufgehalten werden, warnte der Weltklimarat, dann werde das Abschmelzen der Gletscher und das Auftauen der Permafrostböden zunehmen.

In der Folge gebe es vermehrt Steinschläge, extreme Wettereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Hochwasser. Erreger und Schädlinge, die eigentlich in südlicheren Regionen vorkommen, würden sich dann vermehrt in Mittel- und Nordeuropa ausbreiten.

Auch der österreichische Bericht soll die verschiedenen Bereiche, die vom Klimawandel beeinflusst werden, analysieren, betont Ingmar Höberth: Also der Klimawandel betrifft ja einige Sektoren ganz besonders. Ganz besonders zum Beispiel die Land- und Forstwirtschaft, aber auch den Tourismus, Infrastruktur, überhaupt das Thema Wasser ist sehr stark betroffen, aber auch das Gesundheitsthema, wenn man sich allein vorstellt, die Hitzetage sind ja enorm gestiegen in den letzten Jahrzehnten.

Zu den Empfehlungen für die österreichische Politik, die die Forscher im Sachstandbericht zum Klimawandel erarbeitet haben, wird bei der heutigen Präsentation unter anderem Umwelt- und Landwirtschaftsminister Rupprechter Stellung nehmen.

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