Verbesserung für pflegende Angehörige

Nach den geplanten Verschärfungen im Pflegebereich durch den erschwerten Zugang zu Stufe eins und zwei, kommt jetzt eine Verbesserung, und zwar für jene Menschen, die ihre Kinder pflegen. Sie sind im Moment finanziell deutlich schlechter gestellt als jemand, der etwa seine Mutter oder seinen Vater pflegt - und zwar bei der Anrechnung auf die Pension. Dieser für viele unverständliche Unterschied wird jetzt von der Regierung schrittweise beseitigt, kündigt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) an.

Morgenjournal, 4.11.2014

Angleichung schrittweise

Über 500 Euro pro Monat – so viel ist die Pflege eines Kindes für die Pension im Moment weniger wert als die eines anderen nahen Angehörigen. In beiden Fällen übernimmt die öffentliche Hand zwar die Pensionsversicherung, wenn man wegen der Pflege nicht arbeiten kann, bei einem behinderten Kind werden allerdings nur 1.100 Euro monatlich für die Pension angerechnet, über 1.600 sind es in den anderen Fällen. Dieser Unterschied wird jetzt ausgeglichen, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer von der SPÖ.

Die Angleichung erfolgt dabei schrittweise: Anfang 2015 wird um rund 100 Euro mehr pro Monat für die Pension angerechnet, weitere Hunderter Schritte gibt es dann jährlich bis 2019, dann werden alle auf demselben höheren Niveau bei der Pensionsversicherung sein.

Auch Teilzeit möglich

Der erste Schritt 2015 wird rund 900.000 Euro mehr kosten, die volle Gleichstellung ab 2019 schlägt dann mit 4 Millionen Euro jährlich zu Buche. Und eine Gleichstellung gibt es ab 2015 auch, wenn man nebenbei Teilzeit arbeiten gehen möchte. Auch das war bei zu pflegenden Kindern bisher nicht möglich, wollte man die Selbstversicherung nicht verlieren.

Profitieren von der Gleichstellung werden rund 3.500 Betroffene - vor allem Mütter.