Ukraine am Rand der Pleite

"Wir wollen der Ukraine helfen, aber die muss auch ihren Beitrag leisten", sagt EU-Kommissar Johannes Hahn. Und Hilfe scheint auch dringend nötig, denn das Land steht immer noch am Rande der Pleite. Besonders dramatisch entwickelt sich in der Ukraine derzeit der Wechselkurs.

Morgenjournal, 12.11.2014

Die ukrainische Währung ist auf ein neues Rekord-Tief gefallen, und hat innerhalb eines Tages gleich um 6 Prozent an Wert verloren. Mittlerweile ist die ukrainische Währung im Vergleich zum US-Dollar nur mehr halb so viel Wert, wie noch zu Jahresbeginn. Ein Grund dafür ist offenbar auch, dass viele Ukrainer ihr Erspartes in Sicherheit bringen wollen, und das Geld in ausländische Währungen umtauschen. Die Spirale dreht sich damit weiter nach unten.

Die ukrainische Wirtschaft ist ja seit fast zwei Jahren ununterbrochen in der Rezession - wie sehr hat die Krise in der Ostukraine die Lage noch verschärft?

Der Konflikt in der Ostukraine hat in den letzten Monaten verhindert, dass sich die Wirtschaft erholt - und das zeigen auch die Zahlen für die Monate Juli bis September. In diesen drei Monaten ist die Wirtschaft in der Ukraine um mehr als 5 Prozent geschrumpft.

Und was hat die EU eigentlich schon getan, um der Ukraine zu helfen?

Die EU hat der Ukraine heuer schon rund 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Mit zumindest einem Teil davon wird die Ukraine offene Gasrechnungen mit Russland begleichen. Dieser Gasstreit ist ja vor 14 Tagen vorerst beigelegt worden, und da hat ja auch die EU-Kommission vermittelt. Nicht zuletzt deswegen, weil viele EU-Länder auf Gaslieferungen durch die Ukraine angewiesen sind.