Thomas Fillitz im Interview

Weltmuseum: "Visionslosigkeit" der Kulturpolitik

Der Ausbau des Weltmuseums in Wien muss weniger kosten. Das kündigte Kulturminister Josef Ostermayer gestern an. Massive Kritik an der "Redimensionierung" kommt jetzt von Thomas Fillitz. Der Professor für Kultur- und Sozialanthropologie und Vorstandsmitglied der Freunde des Weltmuseums spricht in Ö1 über Kulturpolitik, die Wiener Sammlung und stellt konkrete Forderungen.

Kulturjournal, 27.11.2014

Kulturminister Josef Ostermayer kündigte an, dass der Ausbau des Weltmuseums neu überdacht werden müsse. Zwar seien die 27,5 Millionen Euro für den Aus- und Umbau im Budget vorhanden, allerdings können die laufenden Betriebskosten nach der Wiedereröffnung nicht bezahlt werden. Außerdem überlegt Ostermayer, ob es nicht möglich wäre aus einem Museum gleich zwei zu machen. Nämlich ein etwas größeres Weltmuseum und ein Haus der Geschichte.

Kritik wurde bisher kaum geäußert. Weder von Sabine Haag, Direktorin des Kunsthistorischen Museums, in dessen Verband sich das Weltmuseum befindet, noch vom Direktor des Weltmuseums, Steven Engelsman. Allein der Kultursprecher der Grünen Wolfgang Zinggl spricht von einem kulturpolitischen Wahnsinn.

Massive Kritik an der doch wieder nicht statt findenden Vergrößerung des Weltmuseums übt nun auch ein Experte. Thomas Fillitz ist Professor für Kultur- und Sozialanthropologie, wissenschaftlicher Beirat in einer Stiftung des Pariser Museums "Quai Branly" und Vorstandsmitglied der Freunde des Weltmuseums. Mit Thomas Fillitz hat Stefanie Panzenböck gesprochen.

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