Euro-Minister: Dicke Luft in Brüssel

Das Krisentreffen der Euro-Finanzminister zum Schuldenstreit mit Griechenland ist in der Nacht auf heute sehr frostig zu Ende gegangen. Es gibt nicht einmal eine gemeinsame Erklärung, nur den Vorsatz, demnächst weiterreden zu wollen. Die Fronten sind ziemlich verhärtet

Morgenjournal, 12.2.2015

Aus Brüssel,

Keine Floskeln mehr

Spätnachts, schon mit deutlich sichtbaren Bartstoppeln im Gesicht, trat der Chef der Eurogruppe, der holländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, vor die Medienleute und bemühte anfangs noch die üblichen Floskeln von intensiven Gesprächen und einem gewissen Fortschritt.

Aber sehr rasch wurde deutlich, dass Dijsselbloem nur ein vorläufiges Scheitern seiner Bemühungen vornehm zu bemänteln versuchte. Wir haben zu keinen gemeinsamen Schlüssen gefunden, und daher gibt es auch keine gemeinsame Erklärung, musste er bald zugeben.

Zuvor war schon von zarten Fortschritten die Rede gewesen, es wurde sogar schon von EU-Experten gesprochen, die sich in Athen noch einmal die Lage anschauen sollten. Nichts davon wird passieren, jedenfalls nicht bis zum regulären Finanzministertreffen am Montag. Leider, sagt Jeroen Dijsselbloem.

Instruktionen aus Athen

Nach dem Treffen in Brüssel hatte es bis zu diesen Worten eine gute Stunde gedauert, es war die Stunde, in der Griechenlands Finanzminister Varoufakis mit Athen telefonierte und offenbar von dort aus instruiert wurde, hart zu bleiben. Varoufakis selbst beließ es bei dem Hinweis, man werde am Montag weiterreden und er freue sich darauf.

Der Schuldenstreit wird also in eine nächste und vielleicht noch härtere Runde gehen, wieder hier in Brüssel am Montag der nächsten Woche.