Türkei setzt Kampf gegen IS fort

Die türkische Luftwaffe hat am Abend erneut Stellungen der Terror-Miliz IS in Syrien bombardiert. Nach Angaben der kurdischen Arbeiterpartei PKK wurden zugleich auch Militärlager kurdischer Rebellen im Nordirak ins Visier genommen. In Istanbul gab es Am Abend erneut Demonstrationen gegen den bis vor kurzem sehr zurückhaltenden Kurs der Regierung der Terrormiliz IS gegenüber - mit Ausschreitungen.

Morgenjournal, 25.7.2015

Die Slogans der Proteste in Istanbul richten sich gegen den IS, und gegen die Regierung von Premier Erdogan, dem die Demonstranten Komplizenschaft mit den Dschihadisten vorwerfen. Die Regierung will es nicht hören. Mit Tränengas und Gummigeschossen griff die Polizei ein.

Zugleich setzt Ankara aber den Kurswechsel dem IS gegenüber offenbar entschlossen fort. Von Dyarbakyr aus, in der Osttürkei, flogen am Abend noch Kampfflieger Angriffe in der Grenzregion zu Syrien und zum Nordirak. Bisher berichten nur Medien darüber, offiziell ist sind die jüngsten Angriffe noch nicht bestätigt.

Staatspräsident Erdogan hat gestern erstmals einen harten Kampf gegen die Terrormiliz IS angekündigt, - aber auch gegen den traditionellen Widersacher der türkischen Regierung, gegen die kurdische PKK.

Im Inland und offenbar auch jenseits der türkischen Grenze, in Nordsyrien und im Norden des Irak. Erdogan fürchtet - möglicherweise sogar mehr als den sogenannten islamischen Staat - die linken Kurdenorganisationen im eigenen Land und jenseits der Grenze in Syrien und im Irak.

Vor allem in Syrien vergrößern die Kurden im Kampf gegen den IS derzeit die Gebiete, die sie kontrollieren - ein möglicher Ansporn für einen verstärkten Separatismus auch in der Türkei.