Hochrangiges Syrien-Treffen in Wien

In Wien wird heute eine Lösung für die Ursache der Flüchtlingsbewegung gesucht, den Bürgerkrieg in Syrien. Die Außenminister Russlands, der USA, der Türkei und Saudi-Arabiens werden beraten, ob und wie ein Ende der Kämpfe dort erreicht werden kann, auch EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wird an den Gesprächen teilnehmen. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der die Teilnehmer in Wien empfängt, zeigte sich vor dem Treffen allerdings angesichts der weltpolitischen Machtinteressen in Syrien wenig optimistisch.

Sebastian Kurz

APA/AUSSENMINISTERIUM/DRAGAN TATIC

Morgenjournal, 23.10.2015

Außenminister Kurz im Gespräch mit

In der Flüchtlingsfrage fordert Österreichs Außenminister Sebastian Kurz einen besseren Schutz der Europäischen Grenzen. Im Ö1-Morgenjournal sagt Kurz, Europa dürfe sich nicht in Abhängigkeit von der Türkei begeben, um den Flüchtlingsandrang zu begrenzen. Es sei möglich, Grenzen wirkungsvoll zu sichern und Grenzübertritte zu regulieren. Auch Zäune könnten funktionieren, so Kurz unter Verweis auf die bulgarisch-türkische und die spanische Grenze.

Kurz sagt auch, die Situation in Syrien habe sich gerade durch das russische Eingreifen verschärft. Die Russen würden nicht nur die IS-Terroristen bombardieren, sondern auch die Opposition, die Rebellen. Das stärke den Machthaber Assad und führe zur Gefahr, dass in Syrien ein Stellvertreterkrieg zwischen Großmächten und Regionalmächten entstehen könnte.

Beim Bürgerkrieg in Syrien sind bisher mehr als 250.000 Menschen getötet worden. Etwa die Hälfte der 20 Millionen Einwohner ist in oder außerhalb des Landes auf der Flucht.