Sieg für Erdogan

Nach dem überraschenden Sieg der islamisch-konservativen AKP in der Türkei wird nun mit einer raschen Regierungsbildung gerechnet. Die Partei von Präsident Erdogan konnte bei der gestrigen Parlamentswahl die absolute Mehrheit zurückerobern. Damit wird sie voraussichtlich 316 der 550 Abgeordneten in der Nationalversammlung in Ankara stellen.

Anhängerinnen der türkischen AKP schenken Fahnen

APA/EPA/STR

Die pro-kurdische HDP schaffte diesmal nur knapp den Einzug ins Parlament. Die AKP Anhänger haben in der Nacht den Sieg ihrer Partei gefeiert.

Morgenjournal, 2.11.2015

Erdogan begrüßte in einer ersten Reaktion das Wahlergebnis. Das Votum sei eine "starke Antwort" auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, hieß es in der von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagmorgen verbreiteten Erklärung.

Ministerpräsident und AKP-Chef Ahmet Davutoglu versprach bei seiner Siegesrede im Partei-Hauptquartier in Ankara vor Tausenden Anhängern, an einer neuen Verfassung zu arbeiten. "Reichen wir einander die Hände, um eine neue Verfassung zu schaffen", sagte er in der Nacht zu Montag. Erdogan will per Verfassungsreform ein Präsidialsystem mit sich selber an der Spitze einführen.

Davutoglu kündigte an, die Rechte aller Bürger und die Meinungs-und Glaubensfreiheit zu schützen. "Die Feinde der neuen Türkei haben einmal mehr verloren", sagte er. "Die Wahl vom 1. November war das Referendum für die neue Türkei. Ihr habt gezeigt dass die alte Türkei tief begraben ist und nie wieder zurückkehren wird."