Victoria Tanczos, bildende Kunst

Victoria Tanczos ist Gestalterin an der Schnittstelle von Kunst und Design. In ihren Arbeiten versucht sie Reflexion und Ausdruckskraft der Kunst mit dem Bezug des Designs auf den Betrachter zu verbinden. Für Ö1 hat sie die Grafik des Monats Jänner 2016 gestaltet.

Victoria Tanczos

Geboren: 1988 in Linz

Aktuelles Studium: Visuelle Kommunikation an der Kunstuniversität Linz

Mein größter Erfolg: Kurz: Gefunden zu haben, was ich machen möchte.

privat

Was ist Kunst?

Kunst ist eine Ausdrucksform, bei der der Fokus auf der Botschaft an sich und nicht zwingend auf Verständlichkeit oder Relevanz liegen muss. Bei Design hingegen kommt dem Ankommen der Botschaft beim Betrachter hohes Augenmerk zu während vielleicht der Fokus auf die Botschaft an sich weniger groß ist. Meine eigenen, wie auch die Arbeiten vieler anderer Künstler bewegen sich fließend zwischen diesen Grenzen, die meiner Meinung nach immer mehr verschwimmen.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, zu ihr gekommen zu sein. Vielleicht trifft es mehr zu, dass sie mich von Anfang an begleitet hat. Trotzdem kommen wir uns immer näher.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Alle drei sind notwending, es gibt jedoch keine zwingende Reihenfolge.

Wo würden Sie gerne ausstellen?

Da gibt es eigentlich keinen bestimmten Platz, der mir in den Sinn kommt. Jeder Ort und Umstand kann Menschen erreichen.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Raw Color, einem niederländischen Künstler-Duo.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Wenn der Markt schlicht Menschen mit (Kauf-)Interesse sind, dann vermutlich recht viel. Realistisch betrachtet handelt es sich heute jedoch auch oft um Spekulation und blinden Handel. Diese Entwicklung ist der Kunst vermutlich nicht sehr zuträglich.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Jeder, der den Wunsch hat, etwas zu erschaffen oder kommunizieren, sollte die Möglichkeit haben, dies zu tun. Ob er nun davon leben kann ist eine andere Frage, aber ich würde dabei keine Rücksicht auf den Markt nehmen.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Mein letztes Geld gebe ich recht regelmäßig für meine Studienprojekte aus.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

In zehn Jahren würde ich gerne in einer anderen Stadt leben. Obwohl ich bis heute bereits viele Orte bereisen konnte - oder vielleicht gerade deswegen - freue ich mich unheimlich auf die Erfahrung, für längere Zeit an einem anderen Ort zu wohnen, diese andere Kultur, den Zugang zur Kunst und darauf, mit Menschen dort gemeinsam Werke zu schaffen, die hoffentlich auch noch später für andere Inspiration sein werden.

Haben Sie einen Plan B?

Eine Herde Ziegen in Neuseeland.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Oft bekomme ich an öffentlichen Orten nicht enden wollenden Schluckauf, aber das ist vielleicht eher mir unangenehm als meinem Umfeld.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ja.