Trump und Clinton siegen weiter

Bei den Vorwahlen in den USA gab es gestern für die Republikaner zwei große Preise zu holen - Florida und Ohio mit besonders vielen Delegiertenstimmen, die es dort zu holen gibt. The winner takes it all, hatte Donald Trump gehofft, aber der Abend endet für ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er holt Florida, was seinen Mitbewerber Marco Rubio zur Aufgabe bewegt, aber in Ohio behauptet sich der letzte Gemäßigte in diesem Rennen, John Kasich.

Wahllokal: Vote Here

APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Morgenjournal, 16.3.2016

Aus den USA,

Im US-amerikanischen Vorwahlkampf zeichnet sich immer deutlicher ab, was viele moderate Republikaner wohl am meisten fürchten: Am so genannten „Zweiten SuperTuesday“ in Illinois, Missouri, North Carolina, Florida und Ohio kann sich der Immobilienmilliardär Donald Trump mit der Ausnahme von Ohio in vier der fünf US Bundesstaaten durchsetzen. Für den Hoffnungsträger vieler Partei-Mächtigen, den Senator Marco Rubio, ist das Rennen damit endgültig vorbei. Und der Partei-Außenseiter Trump kommt seinem Ziel, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden, immer näher.

Jubel bei Trump und Clinton

Florida, Illinois, Missouri und North Carolina Es ist die perfekte Vorwahlnacht für Donald Trump – zumindest fast. So eindeutig zu gewinnen, ist beeindruckend, lacht der Immobilienmilliardär. Niemand hat jemals so viele negative Schlagzeilen bekommen wie ich - die haben in den vergangenen 2 Wochen 40 Millionen Dollar ausgegeben, um mich zu demontieren. Und meine Ergebnisse sind sogar besser geworden – das verstehe nicht einmal ich!
Vor allem der Sieg in Florida ist ein Triumph für Donald Trump. im so genannten Sunshine State gewinnt er alle 99 Delegiertenstimmen - den größten Preis an diesem Abend. Und besiegelt damit gleichzeitig das Wahlkampfende seines Rivalen Marco Rubio: Heute ist klar geworden, dass wir nicht gewinnen können.

Der kubanisch-stämmige Senator aus Florida, der bis gestern noch als der größte Hoffnungsträger der republikanischen Partei-Eliten galt, gibt auf, nachdem er nicht einmal in seinem Heimatbundesstaat punkten kann: Ich verstehe, dass ihr wütend seid, ruft der 44-Jährige seinen enttäuschten Anhängern zu. Aber eine Politik der Feindseligkeit wird nicht nur diese Partei zerstören, sondern das ganze Land-Amerika braucht eine konservative Bewegung. Aber eine, die auf Ideen aufbaut und nicht auf Angst, Zorn und Wut. Ich bitte euch, gebt euch diesen Gefühlen nicht hin.

Es ist eine klare Warnung vor Donald Trump. Doch dem macht gestern nur einer seinen perfekten Siegeszug madig: John Kasich, der Gouverneur von Ohio, gewinnt in seinem einflussreichen Heimatbundesstaat erstmals klar mit 44% der Stimmen – und kassiert alle 66 Delegiertenstimmen: Wir machen einen Schritt nach dem anderen – zeigt sich Kasich optimistisch. Und jetzt haben wir endlich den Rückenwind den wir brauchen. Doch seine Chancen, Trump noch einzuholen sind minimal. Mit der gestrigen Wahlnacht hat der Reality-TV Star mehr als die Hälfte der nötigen Delegiertenstimmen auf seiner Seite, um im Sommer zum Kandidaten nominiert zu werden. Bei den Republikanern geht das erbitterte Rennen um die Nominierung also weiter.

Bei den Demokraten hingegen wird Hillary Clintons Vorsprung auf ihren Herausforderer Bernie Sanders immer größer. Clinton siegt in allen 5 Bundesstaaten – und schwört ihre Anhänger bereits auf eine Entscheidung zwischen sich und Donald Trump ein: Hart arbeitende Amerikaner verdienen eine Präsidentin, die das Wissen und das Know How hat, um Jobs zu schaffen. Die dieses Land in einer gefährlichen und komplexen Welt verteidigt statt es zu blamieren, warnt die ehemalige US-Außenministerin: Wenn ein Kandidat 12 Millionen Menschen abschieben will, Muslime des Landes verweist und Folter gutheißt – dann macht ihn das nicht stark, dann liegt er falsch.
Doch bei den republikanischen Wählern scheint Donald Trump so falsch nicht zu liegen. Und so macht er das, was er am liebsten macht – gewinnen, gewinnen, gewinnen.