Rückblick auf Karajan in Salzburg

Die Salzburger Osterfestspiele feiern 2017 ihr 50-Jahr-Jubiläum. 1967 hatte Herbert von Karajan das vom ihm begründete Festival mit der "Walküre" eröffnet, die Oper von Richard Wagner wird zum Jubiläum wieder aufgeführt, in den nachgebauten Bühnenbildern von Günther Schneider-Siemssen. Mit den Berliner Philharmonikern wird auch Karajans Traditionsorchester wieder in Salzburg sein.

Morgenjournal, 21.3.2016

Man wird also im Großen Festspielhaus im nächsten Jahr wieder die für den "Ring des Nibelungen" entworfene Ellipse mit dem mächtigen Eschenstamm sehen können: das nachgebaute Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen. Es tritt in Konkurrenz mit den Regie-Ideen von Vera Nemirova, eine spannende Konfrontation, so Peter Ruzicka, der geschäftsführende Intendant der Osterfestspiele: "Wir bleiben beim historischen Bezugspunkt 1967 und messen dies an unseren Sehgewohnheiten und Seherwartungen."

Begleitet wird diese Opernproduktion von einer Ausstellung und vor allem von zwei Symposien, in denen es einerseits um den Wandel der Theaterästhetik geht, andererseits um technische Visionen von Herbert von Karajan, Matthias Röder von Karajan-Institut erinnert sich.

Drei Spitzenorchester zu Gast

Man wird bei den Osterfestspielen 2017 innerhalb von zehn Tagen drei führende europäische Orchester in Salzburg erleben können: Die Sächsische Staatskapelle Dresden wird erstmals in Salzburg unter anderem von Franz Welser-Möst geleitet. Eingeladen sind aber auch die Berliner Philharmoniker, für 45 Jahre lang das zentrale Orchester des Festivals; Sir Simon Rattle wird es dirigieren. Und außerdem die Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann selbst wird mit ihnen die 9. Symphonie von Beethoven aufführen.

Eliette von Karajan unterstützt

Möglich ist das üppige Programm nur deshalb, weil Eliette von Karajan die Sonderkonzerte finanziell unterstützt, denn die öffentliche Hand zahlt auch 2017 nur die Ausfallshaftung von höchstens einer Million Euro. Die Witwe nach Herbert von Karajan hat außerdem einen Preis neu gestiftet: Der mit 50.000 Euro dotierte Herbert-von-Karajan-Preis wird an den jungen russischen Pianisten Daniil Trifonov verliehen; er wird im nächsten Jahr bei den Osterfestspielen ein Mozartkonzert aufführen.

Bleibt Thielemann?

Über die Zukunft über 2017 hinaus wird bei einer Sitzung des Aufsichtsrats im Laufe der Woche entschieden: Die Verhandlungen mit Christian Thielemann als künstlerischem Leiter und der Staatskapelle Dresden seien in der Zielgeraden, niemand zweifelt an der Verlängerung der Zusammenarbeit. Sie würde dann bis 2020 dauern.

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