ÖNB zeigt Maria-Theresia-Ausstellung

"Maria Theresia. Habsburgs mächtigste Frau" nennt sich die Ausstellung, mit der die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) das Gedenken an den Geburtstag Maria Theresias feiert, der sich heuer zum 300. Mal jährt. Über 160 Bilder, Druckwerke und Handschriften stellen Maria Theresia in ihren unterschiedlichsten Facetten dar: mit ihren Reformen, Krisen und Kriegen.

Etliche der Ausstellungsobjekte waren noch nie öffentlich zu sehen - allen voran das prachtvolle Erbhuldigungswerk, das gerade erst restauriert wurde.

  • Maria Theresia in Witwentracht

    Maria Theresia in Witwentracht, Aquarell auf Elfenbein, anonym, um 1770 (Ausschnitt)

    Österreichische Nationalbibliothek

  • Erbhuldigung

    Erbhuldigung "Der Zug von Hof nach St. Stephans Thomkirchen", Kupferstich von Georg Christoph Kriegl, 1740 (Ausschnitt)

    Österreichische Nationalbibliothek

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Mittagsjournal, 15.2.2017

Mit ihren zentralistischen Reformen war Maria Theresia in Kontinentaleuropa richtungweisend. Auch wenn in einzelnen deutschen Ländern schon ab 1592 die allgemeine Schulpflicht für Knaben und Mädchen eingeführt wurde, für ganz Deutschland war sie erst 1919 in der Weimarer Verfassung festgeschrieben. Weiters beflügelte Maria Theresia die Wirtschaft, in dem sie die Binnenzölle aufheben ließ und Verwaltungsreformen durchführen ließ.

Briefe, Karten und Bücher

Die ÖNB zeigt ihr reichhaltiges Material aus allen Sammlungen: Briefe, Karten, Bücher, die zum Teil noch nie gezeigt wurden, wie eine privates Gebetbuch von Maria Theresia: in Pergamentpapier und Goldmalereien ein farbenfrohes Prunkstück in dieser Schau. Zu sehen ist auch das Lotterieprivileg, das es dem Grafen Ottavio die Cataldi erlaubte, in ganz Österreich Lotterien durchzuführen - der Urgrund des heutigen Zahlenlottos. Genehmigt von Maria Theresia, die in ihrer Jugend selber gerne Karten spielte.

Gezeigt wird die Herrscherin auf einem Bild auch Opernarien singend, mit Gluck am Klavier, mit dem Vermerk „eine begabte Sängerin“. Man erfährt aber auch, dass die katholische Herrscherin anderen Glaubensrichtungen gegenüber sehr skeptisch war und selbst das „Buch der verbotenen Bücher“ - ein riesiger 15 cm dicker Wälzer - wird nicht verheimlicht. Die Exponate der Ausstellung sind in einem umfangreichen Katalog zusammengefasst und rufen das Leben Maria Theresias noch einmal sehr anschaulich in Erinnerung.

Service

ÖNB - Maria Theresia: Habsburgs mächtigste Frau
17. Februar bis 5. Juni 2017

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