Lucy Schreiber

ORF/MIRELA JASIC

Lucy Schreiber, TransArts

Lucy Schreiber, geboren 1995, kommt aus Hildesheim und studiert TransArts an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie verwendet als Farben eine ganze Palette von Medien und Materialien. Mit Licht, Laser, Video, Klängen und überwiegend Naturmaterialien schafft sie groß- und kleinformatige Kunstwerke von der Landschaftsinstallation bis hin zu kleinen Objekten.

Was ist Kunst?

Die zweckbefreite Umsetzung von Visionen.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ziemlich direkt über Umwege. Schon immer war ich künstlerisch aktiv, habe gesungen, hatte Kunst als erstes Prüfungsfach im Abitur und es wurde immer mehr. Eigentlich wollte ich Pilotin bei Lufthansa werden. Als dies nicht klappte, habe ich ein Praktikum bei einem Lichtkünstler gemacht. Danach hat es mich so gepackt, dass ich beschlossen habe, das auszuüben.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich denke, Kunst kommt vom können, müssen und wollen. Zum einen braucht es das Beherrschen von Techniken und den Umgang mit Werkzeug, also ein Können. Natürlich muss man etwas wollen, sonst müsste man nicht damit anfangen. Das ist bei allem so. Grundsätzlich müssen tun wir gar nichts, außer es kommt aus einem inneren Bedürfnis heraus.

Wo würden Sie am liebsten ausstellen?

In der Wüste.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit Kurt Schwitters. Da dies aber nicht möglich sein wird, würde ich in Zukunft gerne weiterhin mit Lito Bürmann zusammenarbeiten. Seit knapp drei Jahren schaffen wir gemeinsam. Der Austausch, die sich gegenseitig befruchtende Kreativarbeit, all das genieße ich in der Zusammenarbeit sehr. Gemeinsam haben wir kürzlich das Atelier Licht.n.Stein gegründet.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Markt ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Es hängt davon ab, wie ein solcher Markt betrieben wird.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Das sollten Sie einen BWL-Studenten fragen.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für leckeres Essen. Ich bin ein Genussmensch.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Da habe ich keinen blassen Schimmer. Wenn ich mir überlege, was ich in den letzten drei Jahren Unerwartetes erlebt und erreicht habe, möchte ich mir für die Zukunft alle Wege offen halten. Ich freue mich auf die nächsten zehn Jahre.

Haben Sie einen Plan B?

Kunst zu studieren ist schon Plan B. Plan A war Pilotin zu werden. Weil meine Psychomotorik knapp unter den Vorgaben war, wollten die mich aber nicht. Da bin ich heute ganz froh drüber.

Wann und wo sind Sie das letzte mal unangenehm aufgefallen?

In der Hasnerstraße im Mai. Die Beleuchtung meines Fahrrads war nicht okay, da wurde ich von der Polizei angehalten und ermahnt.

Wollen Sie die Welt verändern?

Klar! Und vor allen Dingen mich.