Daniel Serrano

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Daniel Serrano, Komposition

Daniel Serrano, geboren 1991 in Jaén in Spanien, studiert Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Zuletzt konnte er beim 17. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Graz den 1. Preis im künstlerischen Wettbewerb erlangen, außerdem hat er 2017 den Internationalen Nikolaus Fheodoroff Kompositionspreis im Rahmen des Carinthischen Sommers gewonnen.

Was ist Kunst?

Kunst ist für mich, kleine Welten zu erschaffen, in die man versinken kann. Dort sind andere Perspektiven, Farben und Texturen zu finden, die bei uns nicht vorhanden sind.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Als meine größere Schwester Violine zu lernen begann, bat ich meine Eltern sozusagen aus Neid auch um Violinunterricht. Drei Jahre später hörte meine Schwester auf und ich aber machte weiter.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich würde es vielleicht so beschreiben: Wollen ist ein Muss, wodurch das Können erreicht wird.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Am liebsten würde ich momentan im Theater an der Wien mit einer Oper auftreten. Die Oper ist eine Gattung, die mich von jeher besonders fasziniert hat. Außerdem gefällt mir die Atmosphäre des Theaters an der Wien sehr, die sich aus meiner Sicht durch sehr interessante und unkonventionelle Produktionen als sehr mutig erwiesen hat.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Grundsätzlich möchte ich mit jedem/jeder professionellen Musiker/in zusammenarbeiten, der/die gerne musiziert. Wenn ich aber eine bestimmte Person auswählen müsste, würde ich mich wahrscheinlich für den französischen Countertenor Philippe Jaroussky entscheiden. Seine Stimme und Musikalität finde ich absolut beeindruckend.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Solange das Wesen der Kunst nicht verloren geht und zugunsten des Marktes deformiert wird, erweist sich der Markt meiner Ansicht nach als verträglich.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Wenn der Markt nun beginnt, auf eine massive eigennützige Weise das Wesen der Kunst zu verzerren, sicherlich kann der Markt viel „Kunst“ vertragen, jedoch zuungunsten der Kunst.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Ich würde mein letztes Geld für Partituren und gutes Essen ausgeben.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Hoffentlich bin ich als Komponist und Musiktheoretiker tätig, am liebsten in Wien, doch sehr gerne auch in anderen großen Städten.

Haben Sie einen Plan B?

Wie bereits erwähnt, studiere ich auch Musiktheorie und würde mich deshalb sehr gerne auch der Musikausbildung widmen. Ich könnte mir aber schwerlich vorstellen, eine Arbeit zu haben, die nicht mit Musik zu tun hätte.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Vor einer Woche in einer Druckerei. Ich war mit dem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden (es ging um eine Einbindung) und musste lange mit dem Arbeiter darüber diskutieren, weshalb dieses Ergebnis meine Erwartungen nicht erfüllt hatte. Mittlerweile war das Geschäft bereits voll von Kunden. Doch am Ende gelang es mir, ihn zu überreden. Er machte es noch einmal und das Ergebnis war jetzt befriedigend. Das kommt bei mir so oft vor!

Wollen Sie die Welt verändern?

Ein "guter" Künstler versucht meiner Ansicht nach, die Welt gewissermaßen zu verändern. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Unser Beitrag ist klein, doch unentbehrlich.