Schwarz-weiß Bild eines Roboters

AP

Radiokolleg | 22 - 25 Jänner 2018

Sind wir Science-Fiction?

Videotelefonie; musikspielende Roboter; Maschinen, die Bücher in Ton umwandeln: Bereits zwischen 1880 und 1930 sind sämtliche dieser Medienutopien formuliert worden, meint die österreichische Regisseurin Manu Luksch. Sie hat in Archiven Ausschnitte aus mehr als 200 alten Filmen gesammelt, die sich damals mit den Medien der Zukunft beschäftigten.

Von Drohnen überwachte Städte; eine von Konzernen beherrschte Gesellschaft; Maschinen, die den Menschen ihre Jobs weggenommen haben; Firmen, die ungefragt Artikel zustellen, weil sie ja ohnehin wissen, was die Menschen wollen: so schauen die Dystopien zahlreicher Autoren für unsere gar nicht so ferne Zukunft aus. Oder ist das alles bereits Wirklichkeit?

Man könnte meinen der britische Autor E.M. Forster umschreibt das Soziale Netzwerk Facebook und dessen nervige Dauerfrage "Was machst du gerade?". Fosters Erzählung "Die Maschine steht still" ist jedoch im Jahr 1909 erschienen. Die beiden Protagonisten sitzen da isoliert vor blassblauen Bildschirmen und sind von "DER MASCHINE" abhängig, über die sie kommunizieren, Informationen empfangen und alles Notwendige bestellen.

Wird die Wissenschaft künftig Möglichkeiten finden, die uns unsterblich machen? Wir sollten mehr darüber nachdenken, wie wir Technik, die es bereits gibt, klug einsetzen, meint der britische Autor Paul Graham Raven. Die wenigen reichen Auserwählten würden vom Versprechen vom ewigen Leben und eingefrorenen Gehirnen träumen, anstatt von besserer Infrastruktur, von der die gesamte Menschheit profitieren würde. Ist dieser Kulturpessimismus in Bezug auf neue Technologien gerechtfertigt oder sollten wir uns dem Neuen gelassener nähern?

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Julia Gindl

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