Nancy-Rubins, Airplane Parts and Hills, 2003

BAUERNFEIND/UMJ

Ambiente

Ein Schneespaziergang durch den Österreichischen Skulpturenpark

Ende März eröffnet der neu-renovierte Skulturenpark in der Nähe von Graz. Ursula Burkert hat schon vorab eine Führung bekommen.

Eine dicke Schneedecke verhüllt das hügelige Gelände, nur die Spuren von Wildhasen und der Gärtner, die das ganze Jahr über den Park betreuen, sind im frischen Weiß zu sehen. Dazwischen die vielfältigen Kunstobjekte. Sie treten – genauso wie im Sommer – in Dialog mit ihrer Umgebung, allerdings mit einer völlig farbreduzierten. Auch für die Chefkuratorin Elisabeth Fiedler ist dies ein ungewohnter, aber reizvoller Anblick. Ihr einziger Rat als Kuratorin an die individuellen Besucherinnen und Besucher: man möge sich ganz spontan seinen Weg durch die Ausstellung bahnen.

Die Führung von Chefkuratorin Elisabeth Fiedler

Ursula Burkert

Am Eingang des Österreichischen Skulpturenparks liegen Folder mit Plänen auf, sich leicht Routen zu unterschiedlichen Aspekten der Kunst zusammenstellen lassen. Und zu den unterschiedlichsten Themen werden aber auch von Universalmuseum Joanneum Führungen angeboten.

  • Skulptur von Yoko Ono

    Yoko Ono, Drei Kreuze

    Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

  • Erwin Wurm Skulptur Fat Car im Skulpturenpark

    Erwin Wurm, Fat Car, 2000/01

    UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/ANDREW BUSH

  • Peter Weibel, Die Erdkugel als Koffer, 2004

    Peter Weibel, Die Erdkugel als Koffer, 2004

    Universalmuseum Joanneum/N.LACKNER

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Vom Schnee verdeckt ist an diesem Tag nicht nur Hans Kuppelwiesers Boden-Skulptur "Badezimmer" sondern auch Ilija Soskic "Sonne aus Stahl", die sonst mit ihren rostigen Strahlen eine schönen Kontrast zum Grün der Weise bildet. In dieser Winterlandschaft erfährt hingegen die Schrift-Skulptur des Konzeptkünstlers Heinz Gappmayer, die auf dem Wall rund um den Park zu sehen ist, eine zusätzliche Dimension. Die Arbeit heißt: "Noch nicht sichtbar – nicht mehr sichtbar".

Ursula Burkert und Elisabeth Fiedler

ORF/URSULA BURKERT

Mit der Chefkuratorin Elisabeth Fiedler

Die unterschiedlichen Materialien, die Im Skulpturenpark vorzufinden sind, erzählen auch viel von der Vergänglichkeit, meint Elisabeth Fiedler. Manche rosten vor sich hin, bei andern blättert die Farbe ab, das Holz wird morsch und muss erneuert werden, wie bei den "Drei Kreuzen", einer Schenkung von Yoko Ono aus dem Jahr 2005. Das Kunstwerk mit dem Titel "Painting to Hammer a Nail in" wird bei Saisonbeginn in einer Woche wieder zu sehen sein. Das Objekt "Murmelnde Identität" von Tobias Pils und Patrick Pulsinger hingegen ist nicht mehr zusehen. Die weiße Holzleiter, die aus dem Wäldchen ragte, konnte auf Dauer den Kräften der Natur nicht widerstehen. Im Gegenzug dazu hat die Natur auch einen wichtigen Anteil am Gelingen des Skulpturenparks.

Der Österreichische Skulpturenpark - ein Nachhaltigkeitsprojekt. Alljährlich werden auch Artists in Residenz eingeladen neue Akzente zu setzen. So wurden bereits die rechtwinkeligen Stahl-Rohre der Meisterklasse Tobias Rehberger mehrmals neu adaptiert: einmal mit Folie umwickelt, ein anders Mal mit Lehm umhüllt und dann wieder von Maispflanzen umwachsen. Heuer wird die Meisterklasse von Markus Wilfling an der Ortweinschule Graz das Kunstobjekt wieder komplett neu deuten.

Ursula Burkert, oe1.ORF.at