Holzhaus

ORF

2015

Flüchtlingsunterkunft Refugium, Salzburg

Im Herbst 2015 lebten in Österreich tausende Asylwerber in sogenannten Notunterkünften. Also: leerstehende Gewerbehallen, Traglufthallen, Zelte, die mangels Wohnraum notdürftig als Unterkünfte adaptiert worden waren. Auch Container standen damals zur Debatte. Ganze Containersiedlungen hätten in ländlichen Gemeinden entstehen sollen. So auch im Bundesland Salzburg.

Holzfertigteilhäuser für Notsituationen

Martina Frühwirth

Das Salzburger Rote Kreuz wurde vom Land Salzburg ersucht, Asylwerber in Containern unterzubringen. Anton Holzer verantwortete im Herbst 2015 beim Roten Kreuz Salzburg das heikle Vorhaben. Der Landesrettungskommandant verfügte über langjährige Erfahrungen in Krisengebieten - in Sri Lanka, Haiti, auf den Philippinen und nun also auch in Salzburg.

In Salzburg wurde auf eine traditionelle Bauweise zurückgegriffen, gemeinsam mit der Architektin Melanie Karbasch wurde ein nachhaltiges Konzept entwickelt. Die Unterkünfte mussten kostengünstig sein, konkret Baukosten unter 1.000 EUR pro Quadratmeter. Ein wichtiges Kriterium für das Rote Kreuz Salzburg war die eingeplante Nachnutzung: demontierbare Wände ermöglichen, dass die Gebäude im Krisenfall an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden können. Bei Hochwasserkatastrophen oder auch Erdbeben muss schnell Ersatzwohnraum geschaffen werden, Holzfertigteilhäuser haben sich hier bewährt.

Der klinische Psychologe Manfred Moßhammer hat als Betreuer im Refugium in Seekirchen gearbeitet und ist überzeugt, dass vollwertiger Wohnraum gerade auch bei temporären Unterkünften notwendig ist, vor allem angesichts der langen Dauer von Asylverfahren.

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