Christoph und Lollo

INGO PERTRAMER

Contra

Vertont und verdichtet

Die Kabarett- und Kleinkunstsendung "Contra" widmet sich den Sommer über dem humoristischen Lied und dem pointierten Chanson. In der Serie "Musik und Satire" werden aktuelle deutschsprachige Perlen dieses Genres zu hören sein.

"Contra" steht im Juli und August ganz im Zeichen des vertonten Humors und der verdichteten Satire. Fernab einer historischen Aufarbeitung des Genres und zwangsläufig ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit werden gesellschaftskritische und politsatirische, poetische und pointierte, zu Hirn und zu Herzen gehende und besonders gehaltvoll gewitzte Lieder zu hören sein, die auf den Konzert-, Kabarett- und Kleinkunstbühnen im deutschsprachigen Raum gesungen und gespielt werden.

Musik als Transportmittel

Neben renommierten Kabarettisten wie Josef Hader, Pigor & Eichhorn, Rainald Grebe, Christoph & Lollo oder Andreas Rebers, die sich virtuos musikalischer Formen als Transportmittel für ihre satirischen Inhalte bedienen, werden auch hochrangige Fachkräfte angrenzender Künste zu hören sein. In Deutschland sind es nämlich vor allem Chansonniers und Singer-Songwriter, die das Genre humoristisch bereichern: Sebastian Krämer, Dota oder Funny van Dannen, um nur einige zu nennen.

Hierzulande kommen wesentliche und wertvolle Beiträge auch aus dem Sektor des sogenannten neuen Wienerlieds - unter anderem von den Strottern, Martin Spengler, Georg Breinschmid und Ernst Molden.

Wind und Fußball-WM

Für die "Contra"-Sommerserie "Musik und Satire" verknüpft Gestalter Peter Blau ausgewählte Titel dieser Künstler/innen mit zum Teil unerwarteten roten Fäden zu acht abwechslungsreichen Kapiteln. In der ersten Folge - am 8. Juli - wird der Wind und seine vielen Spielarten leitmotivisch durch die Sendung wehen: Dota wartet auf Wind, Funny van Dannen sieht ihn und Martin Spengler riecht ihn.


Die zweite Folge (15. Juli) nutzt die Gunst der Stunde - wenige Minuten vor oder nach dem Schlusspfiff des Fußball-WM-Finales - für sportliche Spottlieder. Bassist Georg Breinschmid erinnert sich an seine vom runden Leder in Mitleidenschaft gezogene Kindheit und Andreas Rebers widmet den Spielfeldranderscheinungen eine eigene Hymne.

Liebe, Grenzen und Gesellschaft

In der dritten Folge (22. Juli) dreht sich alles um die Auswirkungen von Internet und Facebook. "Christoph & Lollo" beklagen das Abhandenkommen offener Fragen, Rainald Grebe steuert mit Volldampf in eine Nebelwand und Kurt Sobotka besingt einen Hassposter der 1960er Jahre.

Analoge Zwischenmenschlichkeiten stehen indes im Mittelpunkt von Folge vier (29. Juli): "Wie die Liebe hinfällt - Lieder vom Herzen." Das Duo RaDeschnig greift zum Skalpell, Sebastian Krämer wagt das Unmögliche und die Strottern schwingen das Tanzbein.

Duo RaDeschnig

Duo RaDeschnig

STEFAN GRAUF-SIXT

Im August geht es dann u.a. um Grenzen ("Dahoam ist dahoam", 5. August), Berufe ("Gelernt ist gelernt", 12. August) und um unsere Gesellschaft ("Lieder aus dem Soziotop", 19. August). Die letzte Folge dieser Serie - am 26. August - heißt dann passenderweise "C’est la vie - Lieder übers Leben".

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