MANUEL MIETHE
Guido Möbius im "Zeit-Ton" Porträt
Guido Möbius arbeitet seit mehr als 20 Jahren an den Nahtstellen von Musik, Promotion und Vermittlung. Als Musikverleger kümmert er sich um Künstlerlizensierungen, er ist Presseleiter großer Berliner Festivals wie dem CTM und Betreiber des Musikverlags Autopilot Publishing.
13. Oktober 2018, 02:00
Möbius' Musik zeichnet sich durch raffinierte, oft dadaistisch anmutende Spielweisen aus: Mit rhythmisierten Gitarren- und Trompetenverfremdungen sowie unzähligen Effektgeräten entstehen Stücke an den Kreuzungspunkten von Electronica, Improvisation und charmant schräger Folklore.
Der Kulturvermittler
1969 geboren, kam Guido Möbius Ende der 1990er Jahre aus Köln nach Berlin. Er erlebte den Boom von Berlin zu einem der europäischen Hauptstandorte für elektronische Musikproduktion hautnah mit, durch seine Pressetätigkeiten für das CTM oder das Kulturprogramm des Hauses der Kulturen der Welt ist er einer der maßgeblichen Vermittler zwischen aktuellen Sounds, KünstlerInnen und dem Publikum.
Als PR-Agent und Musikverleger unterstützt er Musikschaffende bei der Lizensierung ihrer Werke. Im Zeit-Ton Interview weist er auf das schwierige Verhältnis zwischen Copyright um dem aus dem Independent-Gedanken entstandenen "Copyleft" hin. Artists seines 1997 gegründeten Verlags Autopilot sind F.S. Blumm, Black To Comm oder Springintgut.
Der Musiker
Möbius hat seit 2002 sechs Alben und zwei EPs auf Labels wie Dekorder, Shitkatapult oder Karaoke Kalk herausgebracht. In den letzten Jahren hat er immer wieder mit der holländischen DJ Marcelle/Another Nice Mess zusammengearbeitet. 2012 erschien "Spirituals", ein Jahr später dessen Remix-Album "Though The Darkness Gathers". Es sind Annäherungen an die Lyrik und die Melodien von Gospels und Spirituals, die auf höchst eigene Weise dekonstruiert werden.
"Batagur Baska" von 2016 bohrt mit Unterstützung von Andrea Belfi, Eric Mandell u.a. noch weiter in die Tiefen von Blues, Folk und elektronischer Improvisation zwischen Techno und Geräuschcollagen.
Diesen Sommer spielte Guido Möbius europaweit Konzerte. Im "Zeit-Ton" erzählt er von Berlin, seiner Musik und aktuellen Herausforderungen der Musikwirtschaft.
