Schwarzer Montag in New York, 1987: Männer in Anzügen

AP/G. PAUL BURNETT

Radiokolleg, 3. Juni 2019

M wie Schwarzer Montag

Binnen weniger Stunden verlor der Dow Jones fast ein Viertel seines Wertes. Der 19. Oktober 1987 ging als "Schwarzer Montag" in die Finanzgeschichte ein. Es war der größte Börsencrash der Nachkriegszeit.

Nicht nur die Börse in New York, sondern die Aktienmärkte rund um den Globus brachen ein. Benannt wurde der Tag in Anlehnung an den Schwarzen Freitag, der 1929 die Große Depression einleitete. 1987 waren die Rückschläge der Zwischenkriegszeit längst vergessen. Der Finanzmarkt wuchs und befand sich auf einem Allzeithoch. Seit 1985 hatte sich der Dow Jones nahezu verdoppelt. Doch plötzlich kam der Fall. Allein an der Wall Street warfen Anleger mehr als 600 Millionen Aktien auf den Markt. Was die Ursachen dafür waren, weiß man bis heute nicht wirklich. Man vermutet, dass auf Grund steigender Inflation und einem hohen Handelsdefizit das Vertrauen in den Dollar sank. Verstärkt wurde der fulminante Kursrutsch durch den Programmhandel, dem Vorläufer des heutigen Hochfrequenzhandels. Wie immer erholte sich der Finanzmarkt recht rasch. 15 Monate nach dem "Schwarzen Montag" erreichte der Dow Jones wieder sein Vorkrisen-Niveau. Nur der Wall Street Bull, die Bronzestatue eines Bullen, erinnert noch an diesen Crash. Sie steht für den Mut und die Widerstandsfähigkeit der Börsianer, die 1987 recht rasch verdaut hatten.

Juliane Nagiller, Marlene Nowotny

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