"Markt der Zukunft", Bäumchen mit Karte, Sitzreihen

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Salzburger Nachtstudio

Die Zukunft beginnt heute

Der „Markt der Zukunft“, ein neues Innovationsfestival in Graz fand zum ersten Mal im Oktober 2020 statt und thematisierte in Gesprächen und Präsentationen Fragen und mögliche Antworten für die Zukunft unserer Gesellschaft.

Der Markt der Zukunft präsentierte innovative Projekte und Konzepte aus Österreich zu den Themen Ökologie und Klimaschutz, Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft, neue Sozial- und Bildungsmodelle, Wirtschafts- und Arbeitsmodelle.

15 dieser Initiativen waren Siegerprojekte der Ö-Initiative „Reparatur der Zukunft“, die 2021 fortgesetzt werden wird. Diese Initiativen wurden im Rahmen des Festivals von Expertinnen der FH JOANNEUM und der TU Graz gecoacht.

Am letzten Abend des Festivals im Kunsthaus Graz, am 11. Oktober 2020, diskutierten ExpertInnen und Experten zu den Themen Gesundheitsversorgung, Forschung und Innovation von morgen.

Ökonomisierung des Sozialen

Privatisierungen in Bereichen des Gesundheitssystems haben in einigen Ländern am Höhepunkt der Corona-Pandemie die negativen Auswirkungen einer „Ökonomisierung des Sozialen“ (Andreas Reckwitz) aufgezeigt. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für unsere Gesundheitsversorgung von morgen. Was kann die Forschung zu einer hochwertigen und effizienten Patientenversorgung beitragen? Wie kann gewährleistet werden, dass dieses Gesundheitssystem solidarisch und gemeinschaftsorientiert ist?

Eine ganz besondere Gesundheitseinrichtung in Graz ist die Marienambulanz. Täglich werden hier Bewohnerinnen der Stadt behandelt, die sonst schwer Zugang zum Gesundheitssystem haben. Viele von ihnen sind obdachlos und können sich schon gar keine Zusatzleistungen wie die Behandlung durch einen Physiotherapeuten leisten. Die Leiterin der Marienambulanz, Dr. Irene Holzer, beschreibt in ihrem Beitrag die Situation dieser Menschen sehr deutlich: „Wir sollten aus der Pandemie auch den Umgang mit den Menschen am Rande der Gesellschaft deutlicher hinterfragen“.

"Epidemien haben immer zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt. Und sie zeigen bei ihrer Verbreitung die Schwachpunkte der Gesellschaft auf. Unter welchen Arbeitsbediengungen breitet sich die Krankheit aus? Wenn man eine Epidemie bekämpfen will, dann muss man genau die sozialen Situationen behandeln", sagt Dr. Irene Holzer.

Im zweiten Teil der Diskussion waren Experten der Grazer Forschungs- und Bildungseinrichtungen zu Gast. Diese Einrichtungen entwickeln seit Jahrzehnten Methoden und Werkzeuge, die zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft beitragen können. Welche Rolle spielen diese Einrichtungen auf dem Weg zu einer wissensbasierten, ökologisch ausgerichteten Wirtschaft? Welche Konsequenzen und Herausforderungen ergeben sich für Forschung und Industrie angesichts des Klimawandels?

Gerade in den letzten Monaten zeigte sich die Notwendigkeit, über weltweite Forschungsmodelle wie „Open Innovation“ auch kritisch zu diskutieren. Einig waren sich die Diskutanten bei der Frage nach institutionenübergreifender Zusammenarbeit. Gerade dadurch profitieren Studentinnen und Studenten an den Universitäten in Graz, die selbst über hoch innovative Forschungseinrichtungen verfügen. Ein Beispiel dafür ist die zweitgrößte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Joanneum Research, wo erfolgreich an nachhaltigen Technologien und Lösung für Wirtschaft und Industrie gearbeitet wird.

Service

Reparatur der Zukunft

Gestaltung

  • Wolfgang Schlag