Masken vor dem Festspielhaus in Salzburg

LUIGI CAPUTO

Kulturpolitik

Neue Köpfe in der Kultur

Das neue Jahr bringt eine Reihe an personellen Veränderungen im Kulturbereich mit sich. Nicht nur die großen Opernhäuser Theater an der Wien und Wiener Volksoper werden ab Herbst neue Direktorinnen und Direktoren bekommen, auch die Festspiele Reichenau, das Österreichische Theatermuseum, das Festspielhaus St. Pölten oder das Jüdische Museum.

Festspiele und Volksoper

"Salzburger Festspiele sind die Spitze", sagt Kristina Hammer, die als neue Festspielpräsidentin, gemeinsam mit Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz künftig die Spitze dieser Spitze bilden wird. Die in Deutschland geborene Juristin und Unternehmerin ist mit Salzburg ist sie seit ihrer Kindheit verbunden. "Ich durfte mit meinen Großeltern und meinen Eltern hierherkommen und bei Proben von Karajan teilnehmen und ich konnte das Debüt von Anne-Sophie Mutter miterleben."

Für frischen Wind an der Wiener Volksoper wird Lotte de Beer sorgen, die ab Herbst Robert Meyer ablöst. Niemand muss sich fürchten, versichert die niederländische Regisseurin: "Statt rein zu kommen mit 'Schock' und 'Oh' - will ich alles machen, um die Hand auszustrecken und Brücken zu bauen, zwischen Innovation und Tradition. Das ist immer mein Stil gewesen. Statt Dekonstruktion und Schockieren, will ich künstlerische Verzauberung bringen und damit glaube ich, dass man verschiedene Publikumsschichten vereinen kann."

Publikum vor dem Theater an der Wien

PETER M. MAYR

Theater an der Wien

Schon in wenigen Wochen wird Lotte de Beer im bei der Konkurrenz inszenieren - im Theater an der Wien führt sie bei Janaceks "Jenufa" Regie. Ab März wird das Theater an der Wien für zwei Jahre wegen einer Generalsanierung geschlossen, ein schwieriger Beginn für den norwegischen Regisseur Stefan Herheim, der als neuer Intendant, zwischenzeitlich ins Museumsquartier ausweichen muss und hier in Zukunft auch auf Operette setzt.

"Traditionell gesehen ist das eigentlich das Operettenhaus Wiens. Hier haben die ganzen Aufführungen von Strauß über Lehar und Offenbach stattgefunden. Das Haus war maßgeblich dafür verantwortlich, wie die Operette sich entwickelt hat", so Herheim.

Reichenau und Landesgalerie NÖ

Die Burgschauspielerin Maria Happel übernimmt die Festspiele Reichenau und setzt auf Synergien mit dem Max Reinhardt Seminar, das sie ebenfalls leitet: "Ich hab‘ als Beispiel einmal Wedekinds 'Frühlingserwachen' angedacht, das ist nur so eine Idee, aber da könnten die Jugendlichen von den Seminarist/innen gespielt werden, an der Seite der ganz großen Kolleginnen und Kollegen."

Museum

LANDESGALERIE NÖ

Seit 1. Jänner hat Gerda Ridler hat die Landesgalerie Niederösterreich in Krems übernommen. Sie will die Landesgalerie, mit ihrer einzigartigen neuen Architektur, auch künstlerisch in die erste Riege der Kunstmuseen in Österreich bringen und plant eine große Ausstellung mit den Sammlungsbeständen der Galerie ab 1960: "Diese Ausstellung wird über drei Etagen gezeigt und ist als positives Signal und als Geste an die Künstlerschaft gedacht, weil das ganze Haus für die Gegenwartskunst geöffnet wird."

JMW bis Cossing Europe

Im Jüdischen Museum Wien (JMW) löst im Sommer Barbara Staudinger Danielle Spera ab und im österreichischen Theatermuseum verspricht Marie-Theres Arnbom eine Generalentstaubung: "Ich finde, dieses Haus ist wirklich eine Schatzkiste; ich hab viele Ideen, die ich hier verwirklichen möchte."

Die Kulturmanagerin Bettina Masuch wird neue künstlerische Leiterin des Festspielhaus St. Pölten, Im Linzer Phönix Theater folgt die Dramaturgin und Autorin Silke Dörner Harald Gebhartl nach, und Österreichs zweitgrößtes internationales Filmfestival, das Crossing Europe, wird künftig von Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler in Doppelführung geleitet. Starke Frauen an der Spitze prägen das Jahr 2022, in dem zunächst einmal, soviel ist sicher, kultureller Wiederaufbau auf der Agenda steht.

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